Der Shetland Sheepdog, kurz auch Sheltie genannt, ist ein kleingewachsener Hütehund aus Großbritannien. Ursprünglich stammt er von den Shetland Inseln, welche weit im kalten und verregneten Norden Schottlands liegen. Einst nutzten schottische Schäfer diesen kleinen und robusten Hütehund zum Zusammentreiben ihrer Schafherden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelangten dann die ersten Exemplare auf das Festland. Von dort aus eroberte die Hunderasse mit ihrem Charme und ihrer Intelligenz den Rest der Welt.
Ursprung | Schottland |
FCI-Gruppe | Hütehunde und Treibhunde (Nr: 88, Gruppe 1, Sektion 1) |
Größe | Mittelgroße Hunderasse |
Widerristhöhe | Rüde 37 cm, Hündin 35,5 cm |
Gewicht | Rüde 6-10 kg, Hündin 6-10 kg |
Alter | 12 – 14 Jahre |
Preis | 1.000 – 1.600 Euro |
Für wen ist die Hunderasse geeignet?
Aktive Hunderasse | Ja |
Für Anfänger geeignet | Ja |
Für Wohnung geeignet | Ja |
Als Wachhund geeignet | Ja |
Als Familienhund geeignet | Ja |
Kommt gut mit anderen Hunden zurecht | Ja |
Pflegeaufwand | Mittel |
Für Allergiker geeignet | Nein |
Shetland Sheepdog Merkmale
Der Shetland Sheepdog wird als schöner und gut proportionierter kleiner Hund beschrieben. Mit seinem langen und dichten Fell, der üppigen Mähne und seinem eleganten Kopf wirkt er wie eine Miniaturausgabe seines weitaus größeren Verwandten, dem Collie. Daher wird der der Sheltie oft auch als Mini-Collie bezeichnet. Rassetypisch sind zudem die lieblichen Kippohren und seine mandelförmigen Augen, welche ihm das typische Collie Gesicht verleihen.
Farben
Für den Sheltie sind zahlreiche Fellfarben offiziell anerkannt. Ebenfalls erlaubt sind weiße Abzeichen als Blesse, Halskragen, an der Brust, im Nacken, an den Beinen und der an der Schwanzspitze.
Tricolor
Tricolor Shelties haben größtenteils schwarzes Fell, welches durch lohfarbene und weiße Abzeichen ergänzt wird. Diese Fellfarbe weist große Ähnlichkeiten mit dem Aussehen anderer Hunderassen auf, etwa dem der Sennenhunde.
Blue Merle
Ein Sheltie mit der Fellfarbe Blue Merle ist eigentlich Tricolor-farbig. Der so genannte Merle-Faktor, eine Genmutation, hellt das schwarze Fell stellenweise auf und verleiht dem Hund ein edles, bläulich-silbernes Fellkleid mit vereinzelten schwarzen Flecken. Selten kommt es auch zur Aufhellung der Augen, welche dann hier und da oder vollständig blau gefärbt sind.
Schwarz weiß
Der Bi-Black Sheltie besitzt ein schwarzes Fell mit großen weißen Abzeichen an Brust, Beinen, Nacken und auch im Gesicht. Optisch ähnelt er sehr stark dem Border Collie.
Bi Blue
Shetland Sheepdogs der Fellfarbe Bi-Blue sind recht selten anzutreffen und aufgrund ihres außergewöhnlichen Aussehens sehr begehrt. Es handelt sich eigentlich um die Fellfarbe Bi-Black. Allerdings sind große Teile des schwarzen Fells bläulich-silbern aufgehellt. Im Gegensatz zur Farbe Blue Merle fehlt der lohfarbende Anteil im Fell, was diesen Hunden ein beinahe schon surreales Aussehen verleiht.
Zobel
Zobel farbene Shelties ähneln stark dem klassischen Collie. Ihr Fell ist goldbraun, teilweise auch rötlich. Unterteilt wird diese Fellfarbe zudem in hell und dunkel. Letztere zeichnet sich durch stellenweise schwarze Fellspitzen aus.
Größe
Der offiziell anerkannte Rasse Standard sieht eine Größe von 37 cm +/-2,5 cm beim Rüden und 35,5cm +/-2,5 cm bei der Hündin vor. Die Größe ist beim Sheltie jedoch sehr variabel. Viele Hunde sind deutlich größer oder kleiner. Die Hunde der amerikanischen Blutlinie werden dabei tendenziell etwas größer, als ihre britischen Kollegen.
Gewicht
Das optimale Gewicht bei Rüde und Hündin vom Sheltie liegt bei 6-10 Kilogramm. In Abhängigkeit zur individuellen Größe gibt es jedoch Abweichungen nach oben oder unten.
Lebenserwartung
Der Shetland Shepdog ist eine tendenziell robuste und gesunde Hunderasse. Bei ausreichender Bewegung und liebevoller Pflege beträgt die Lebenserwartung mit Leichtigkeit 12-14 Jahre. Das Alter kann sogar noch übertroffen werden. Der älteste bekannte Vertreter vom Sheltie wurde gar 20 Jahre alt.
Kosten
Die Kosten beim Kauf eines Welpen hängen vor allem von seiner Abstammung und von der Art des Züchters ab. Offiziell anerkannte Shetland Sheepdog Züchter, welche in Deutschland beim VDH eingetragen sind, verlangen in der Regel einen höheren Preis. Bei Hobbyzüchtern und jenen, welche bei sogenannten Alternativvereinen eingetragen sind, gibt es den Sheltie günstiger zu kaufen. Die Kosten für einen Welpen aus seriöser Herkunft liegen bei etwa 1000-1600 Euro.
Woran erkenne ich einen guten Shetland Sheepdog Züchter?
Ein guter Shetland Sheepdog Züchter zeichnet sich durch sein Engagement und ein transparentes Auftreten aus. In der Regel besitzen erfahrene Züchter eine liebevoll gepflegte Internetpräsenz. Auf dieser können sich Interessenten einen ersten Überblick über die Elterntiere verschaffen. Auch gerne lassen sich auf ihr nette Worte zur Philosophie der Zucht finden. Oft gibt es dort auch Fotos von den bisherigen Sheltie Würfen zu sehen und viele Informationen über die Rasse selbst.
Wichtig sind auch Infos über die gesundheitlichen Aspekte der Zuchttiere, wie etwa der so relevante MDR1 Status. In einer seriösen Zucht werden die rassetypischen Krankheiten mit aufwändigen Voruntersuchungen bereits bei den Elterntieren ausgeschlossen.
Grundsätzlich gibt ein seriöser Züchter seine Welpen nicht einfach so irgendwem. Üblich ist bei Interesse, dass sich der potenzielle Käufer und der Züchter bei einem persönlichen Telefonat erst einmal kennenlernen. Ein tierlieber Züchter wird dabei bereitwillig und transparent Fragen beantworten sowie sicherstellen, dass sein Nachwuchs in fachkundige und liebevolle Hände geht.
Sheltie in Not
Zum Glück trifft man den Shetland Sheepdog eher selten im Tierheim an. Grund dafür dürfte vor allem sein, dass er bisher noch weitgehend vom Trend des Modehunds verschont blieb. Häufiger sind jedoch Sheltie Senioren und Mischlinge im Tierheim oder bei Hilfsorganisationen in Not anzutreffen.
Rassespezifische Krankheiten
Der Sheltie ist ein tendenziell sehr gesunder Hund. Er weist jedoch einige vor allem für Collies typische Erbkrankheiten auf:
- MDR1 Defekt: Führt zu einer Schwächung der Blut-Hirn-Schranke, was in einer lebensgefährlichen Überempfindlichkeit gegenüber manchen Arzneimitteln resultiert.
- Collie Eye Anomaly (kurz „CEA“): Eine angeborene Fehlbildung der Augen, welche eine schwere Beeinträchtigung der Sehkraft bis hin zur Erblindung nach sich zieht.
- Merle Faktor: Während heterozygote („mischerbige“) Träger des Gens das typische Merle-Aussehen aufweisen und in der Regel gesund sind, weisen homozygote („reinerbige“) Träger weißes Fell und häufig schwere Missbildungen der Augen und teils auch weiterer Körperteile auf. Die Verpaarung von zwei Elterntieren mit dem Merlefaktor ist deshalb in Deutschland verboten.
Ähnliche Rassen
Der Shetland Sheepdog gehört zur Gruppe der Hüte- und Treibhunde. Durch seine Abstammung ist er nahe mit den Collie-artigen Rassen verwandt, vor allem mit dem Border Collie. Auch lässt sich bei einigen Exemplaren durch das auffällige Aufstellen der Rute noch die Verwandtschaft zum Spitz erahnen. Trotz seines Namens ist er jedoch kein naher Verwandter der „klassischen“ Schäferhunde, wie etwa dem Deutschen Schäferhund.
Ursprung: Der schottische Hütehund
Der Shetland Sheepdog ist eine noch recht junge offiziell anerkannte Hunderasse. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kam der schottische Hütehund nach Großbritannien. Ursprünglich stammt der Sheltie von den Shetland Inseln in Schottland. Ihnen verdankt er auch seinen Namen.
Der Sheltie entsprang zuerst vor allem besonders kleinwüchsigen Border Collies. Durch das Einkreuzen von Grönlandhunden und weiteren Rassen, wie etwa dem Collie, entstand ein kleiner und robuster Hütehund. Durch sein dichtes und wasserabweisendes Fell konnte er dem regnerischen und kalten Wetter trotzen. Damit eignete sich die Rasse ansässigen Bauern beim Zusammentreiben der Schafe zu helfen.
Sheltie Temperament und Wesen
Das Wesen vom Sheltie ist überaus lebhaft. Durch die aktive und fröhliche Art sind Spiel und Abenteuer jederzeit willkommen. Monotonie und unzureichende Bewegung machen ihn jedoch nervös und unzufrieden. Im Allgemeinen kann man die Hunderasse als temperamentvoll bezeichnen. Ausreichend ausgelastet steht jedoch auch ausgedehnten Kuschelstunden auf dem Sofa nichts im Wege.
Der typische Shetland Sheepdog ist ein überaus aufmerksamer und wachsamer Begleiter. Er möchte stets gefallen. Dank seiner hohen Intelligenz erlernt er neue Befehle und Kunststücke oft bereits nach wenigen Wiederholungen und führt diese auch mit Begeisterung aus.
Zudem sind Shelties vom Temperament ausgesprochen sanfte Hunde. Der Umgang mit ihnen sollte liebevoll und konsequent erfolgen. Raue Erziehungsmethoden oder gar Gebrüll verstören diese sensiblen Charaktere zutiefst.
Auch gegenüber Fremden ist die Rasse zurückhaltend. Ihr Vertrauen kann nicht erkauft werden und benötigt viel Geduld. Gleichzeitig pflegen diese Hunde eine besonders innige Bindung zu ihren Menschen. Sie möchten am liebsten überall und immer mit dabei sein. Mit dem Alleine Bleiben tun sich diese sensiblen Hunde deshalb manchmal etwas schwer. Von der Haltung im Zwinger ist abzuraten.
Welpen
Mit einem Sheltie Welpen an der Leine sind einem die Blicke neugieriger Mitmenschen garantiert. Man sollte sich aber von den kurzen Beinen, dem flauschigen Fell und den winzigen Knopfaugen nicht täuschen lassen. Nichts und niemand ist vor diesen aufgeweckten Fellknäulen sicher. Shetland Shepdog Welpen erkunden die Welt überaus begeistert und mit allen Sinnen. Rassetypisch bringen sie jedoch auch ein großes Maß an Skepsis mit. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig nicht zu versäumen, den Junior bereits mit verschiedensten Reizen vertraut zu machen. Ungewohnte Situationen könnten sonst später mit ausgiebigen Kläffen quittiert werden.
Erziehung
Ein Shetland Sheepdog benötigt eine liebevolle und zugleich konsequente Hand. Dank seiner sanften Art ist keine raue Erziehung nötig. Diese könnte sein Vertrauen nachhaltig zerstören. Für informierte Anfänger stellt der Sheltie einen ausgezeichneten ersten Hund dar. Das Erlernen der wichtigsten Grundkommandos erfolgt häufig innerhalb weniger Wochen oder gar Tage und bereitet beiden Seiten viel Freude.
Aufgrund seiner Intelligenz verlangt der Sheltie eine ausreichende geistige Forderung, da sich sonst unerwünschte Verhaltensweisen zeigen können. Der späteren Orientierung hinsichtlich der Freizeitaktivitäten sind kaum Grenzen gesetzt. Shelties findet man vor allem bei Sportarten wie Agility, Obedience und Dog Dancing wieder, einige Exemplare begeistern sich jedoch auch für eher ungewöhnliche Aktivitäten wie Mantrailing.
Trotz seiner überschaubaren Größe und seines eleganten Fellkleids ist er ein richtiger Naturbursche. Ausgedehnte Spaziergänge in der Natur gehören zur Haltung dazu.
Ernährung
Die Ernährung vom Sheltie unterscheidet sich nicht von anderen Hunderassen. Ein Hund ist ein Fleischfresser. Demnach gehört zu einer artgerechten Ernährung ein Nasshundefutter mit einem Fleischanteil von mindestens 90 %.
Das Fell ist ein wesentliches Merkmals von Shepland Shepdog. Neben ausreichend Equipment für die Fellpflege, ist die Ernährung wesentlicher Bestandteil der Pflege. Am Fellkleid sehen Besitzer recht schnell, ob der Hund gesund ist.
Um die Zähne gesund zu halten, sollte die Zahnpflege mit einem Kauknochen kombiniert werden. Da die Vertreter vom Shetland Shepdog für ihr wählerisches Fressverhalten berüchtigt sind, können auch gefüllte Kauknochen den Appetit steigern. Besonders aromatische Kauartikel, wie etwa aus Rind oder Kalb.
Familienhund
Für aktive Familien, welche dem sensiblen und aufgeweckten Sheltie Charakter gerecht werden können, kann diese Rasse ein toller Familienhund sein. Es ist jedoch wichtig, dass der Hund bereits früh an den Kontakt mit Kindern gewöhnt wurde. Die sensible Hunderasse kann ansonsten mit Angst und großer Verunsicherung reagieren.
Begleithund
Ein gut sozialisierter Shetland Sheepdog ist ein souveräner Begleiter im Alltag. Er eignet sich auch zur Ausbildung zum offiziellen Begleithund. Nach der abgeschlossenen Ausbildung ergeben sich zudem weitere Möglichkeiten, wie etwa die Ausbildung zum Therapiehund. Der Sheltie ist ein sehr lernfähiger Hund.