Ein Peruanischer Nackthund ist eine Hunderasse aus Peru. In dem Südamerikanischen Land besitzt der haarlose Hund auch den Namen Viringo. In der Landessprache Spanisch heißt er Perro sin pelo del Perú. Da das Haustier ohne Fell einer seltenen Rasse angehört, begegnet man ihm eher seltener auf deutschen Straßen. Wenn aber doch, dann sind Nackthunde definitiv ein Blickfang.

In diesem Artikel erfährst du mehr zu den Merkmalen vom Peruaner, der besonderen Hautpflege sowie der Zucht und Geschichte. Da die Haarlosigkeit in der Hundewelt eine Besonderheit darstellt, findest du zudem passend zur Rasse hilfreiche Tipps zum notwendigen Zubehör.

Steckbrief:

UrsprungPeru
FCI-GruppeSpitze und Hunde vom Urtyp (Nr. 310, Gruppe 5, Sektion 6)
GrößeKleine, mittelgroße und große Hunderasse
WiderristhöheKlein: 25 – 40cm
Mittelgroß: 40 – 50cm
Groß: 50 – 60cm
GewichtKlein:   4 – 8kg
Mittelgroß:   8 – 12kg
Groß: 12 – 15 kg
Alter10 – 12 Jahre
Preis1.000 – 1.800 Euro

Für wen ist die Hunderasse geeignet:

Aktive HunderasseJa
Für Anfänger geeignetJa
Für Wohnung geeignetJa
Als Wachhund geeignetNein
Als Familienhund geeignetJa
Kommt gut mit anderen Hunden zurechtJa
PflegeaufwandMittel
Für Allergiker geeignetJa
Bestes Hundefutter

Peruanischer Nackthund und sein polarisierendes Aussehen

Der Peruanische Nackthund ist in seiner Erscheinung ein eleganter, schlanker und kraftvoller Hund. Sein wesentliches Merkmal ist die Nacktheit. Die Haut vom Viringo ist dick und robust. Die Farbe geht von schwarz bis grau in verschiedenen Tönen über dunkelbraun bis hin zu hellblond. Entweder ist diese Nackthunderasse einfarbig oder gefleckt.

Die FCI unterteilt die Rasse in drei Größenklassen. So gibt es ihn in Form einer kleinen, mittelgroßen und großen Hunderasse. So kann der Peruanische Nackthund von 25 cm bis 60 cm Widerristhöhe jede Größe annehmen. Von der Höhe ist auch sein Gewicht abhängig. Kleine Vertreter beginnen bei einem Gewicht von 4 kg. Maximal sollte der Hund 15 kg schwer sein. In allen drei Größen sind Blicke auf der Straße garantiert.

Fell

Die Hunde der Rasse besitzen kein Fell. Für viele Menschen ist der Anblick ungewohnt und wirkt fremd. Es besteht sogar die Meinung von Qualzucht. Die Haarlosigkeit resultiert aus einer spontanen Mutation, die aber nicht als gesundheitsbedenklich gilt. Auch wenn züchterisch die komplette Nacktheit angestrebt wird, haben tatsächlich dennoch die meisten Peruanischen Nackthunde Haare auf dem Kopf, an der Rute oder den Pfoten.

Es gibt auch vollbehaarte Viriningos. Der Perro Peruano Peludo ist zwar kein Hund ohne Fell, jedoch entspringt er der normalen Zucht vom Peruanischen Nackthund. Immer wieder kommt es bei Würfen vor, dass auch Welpen mit Haarkleid geboren werden. Bei ihnen hat sich das Gen, welches für die Haarlosigkeit verantwortlich ist, nicht durchgesetzt. Somit ist wirkich der einizige Unterschied das Fell.

Ähnliche Rassen

Die als Exoten bekannten Xoloitzcuintle, und der Chinesische Schopfhund sind eng Verwandt mit dem Peruanischen Nackthund. Bereits beim ersten Anblick der Tiere weiß man warum. Denn alle drei haben kein Fell.

Daneben sind Windhunde dem Viringo sehr ähnlich. Die Ähnlichkeit zeigt sich besonders in Figur und Körperbau. Auch erinnert der Charakter der peruanischen Hunderasse an das Wesen vom Windhund.

Herkunft und Geschichte des Perro sin pelo del Perú

Wie der Name schon verrät, hat der Perro sin pelo del Perú seinen Ursprung in Peru. Die genaue Herkunft ist aber weitgehend ungeklärt. Knochenfunde lassen vermuten, dass es die Rasse wohl bereits vor über 2000 Jahren in Südamerika gegeben hat. Dieser Hund galt damals schon als besonderes Haustier und wurde sehr verehrt. Zu dieser Zeit war ein Peruanischer Nackthund besonders wegen seiner zugesprochenen Heilwirkung gegen Krankheiten geschätzt. Häufig wurde der haarlose Viringo kranken Menschen oder Kindern ins Bett gelegt. Er diente so als eine Art Wärmeflasche.

Charakter und Wesen

Viringo

Der Charakter vom Peruanischen Nackthund ist unter Liebhabern ein kleiner Traum. Die nackte Hunderasse ist

  1. gesellig
  2. frech
  3. aufgeweckt
  4. lebendig
  5. intelligent
  6. neugierig
  7. lernwillig
  8. anpassungsfähig
  9. vorsichtig
  10. konzentriert
  11. sportlich
  12. lauffreudig
  13. anhänglich
  14. beschützend
  15. absoluter Familienhund.

Er ist ein rundherum freundlicher Begleiter. Gerne würde der Viringo überall dabei sein. Zu seinen Lieblingsorten gehört der Schoß seines Besitzers. Dort ist es ihm gemütlich und er genießt sowohl die Nähe wie auch Wärme.

Fremden gegenüber zeigt sich der Peruanische Nackthund in der Regel eher distanziert, misstrauisch und wachsam. Er ist dabei aber nicht aggressiv. Ein gewissen Wachtrieb gehört zu ihm. Dieser kennzeichnet sich durch Anschlagen, wenn es z.B. an der Tür klingelt. Als Wachhund ist er jedoch nicht geeignet.

Vielen Tieren der haarlosen Rasse wird nachgesagt, dass sie besonders die Frauen und Kinder des Rudels bzw. der Familie beschützen. Auch ist sie für ihre Frechheit bekannt. Diese ist jedoch im positiven Sinne gemeint.

Ein Peruanischer Nackthund ist sehr sportlich. Besitzer müssen den Willen haben, dem Haustier Beschäftigung zu bieten.

Erziehung

Viele Besitzer berichten von der Eigenschaft seiner ausgeprägten Lernbereitschaft. Auch wenn er häufiger sehr vorsichtig ist, ist er dennoch ebenso stets neugierig. Er liebt es neue Dinge zu erkunden und sich mit ihnen zu beschäftigen. Dieser Umstand wirkt sich vorteilhaft auf die Entwicklung vom Welpen aus. Durch den lernwilligen Charakter gestaltet sich die Erziehung einfacher als bei anderen Tieren. Die Hunde bieten sich häufig an und fordern den Menschen auf, ihnen etwas Neues zu zeigen bzw. zu lehren.

Durch seine Eigenschaften ist ein Peruanischer Nackthund für Anfänger geeignet. Er ist recht unkompliziert, besitzt jedoch auch einen Dickkopf. Dadurch braucht es eine gewisse Konsequenz in der Erziehung. Nur wenn man ihm zu viele Dinge durchgehen lässt, kann es zu Problemen führen. Da er als hartnäckig gilt, würde er bestimmte Situationen immer wieder probieren.

Haltung

Ein Viringo ist sehr kinderlieb und seine Reizschwelle hoch. Dadurch ist er für die Haltung in Familien sehr gut geeignet. Seine Anpassungsfähig führt dazu, dass er meistens mit jedem Familienmitglied gut auskommt. Am wohlsten fühlt er sich in sportlichen Familien mit Kindern. Hier wird er sicher ausreichend beschäftigt.

Ebenso kann man ihn in Wohnungen als Wohnungshund halten. Dort verhält er sich in der Regel ruhig. Hundebesitzer müssen ihm aber den nötigen Auslauf bieten können. Sportliche Einheiten sollten regelmäßig in seinen Tagesablauf integriert sein. Die Hunderasse ist kein Couchpotatoe.

Als Allergikerhund kann man ihn nur indirekt bezeichnen. Seine Haarlosigkeit wirkt sich zwar schon positiv auf sein Umfeld aus. Doch Hundeallergene befinden sich entscheidend in Speichel, Hautschuppen und Urin. All diese Dinge hat auch ein Hund ohne Fell.

Gerne ist der Peruanische Nackthund überall dabei. Doch es kann ihm auch einmal zu hektisch werden. Gerade häufiges Dasein von kleinen Kindern kann eine Last sein. Um ihn nicht zu überfordern, sollte ihm ein Rückzugsort zur Verfügung stehen. Er mag es gerne warm und kuschelig. Ein gemütlich eingerichtetes Hundebett oder eine Hundehöhle für Zuhause wären optimal. Hier kann er sich schön einkuscheln.

Gesundheit und die besondere Viringo Pflege

Aufgrund seiner Felllosigkeit wird der Peruanische Nackthund oft als krank empfunden. Dies ist aber überhaupt gar nicht der Fall. Sogar von Gegenteiligem ist zu berichten. Die haarlose Hunderasse gilt als robust. Mit rassetypischen Problemen bei der Gesundheit hat der Viringo nicht zu kämpfen. Er besitzt zwar aufgrund seiner Genmutation, die für das Ausbleiben vom Fell verantwortlich ist, fast immer ein unvollständiges Gebiss. Jedoch beeinträchtigt ihm die mangelnde Zahnentwicklung in der Regel nicht. Trotzdem sollten Hundehalter regelmäßig das Gebiss überprüfen und richtige Zahnpflege betreiben.

Lediglich die Haut vom Viringo ist seine Schwachstelle. Haare schützen normalerweise einen Hund. Durch die Haarlosigkeit ist er anfällig. Daher ist besonders die Hautpflege wichtig. Ansonsten läuft seine Pflege ab wie bei allen anderen Rassen auch.

Hautpflege

Da die Hunderasse kein Fell hat, steht die Haut im Fokus. In jedem Fall ist eine besondere Hautpflege von Nöten. Sie ist der einzige Schutzmantel vom Peruanischen Nackthund und wird dementsprechend strapaziert. Besonders Austrocknung, zu starke Sonneneinstrahlung und Verletzungen sind die Gefahr.

Generell ist immer darauf zu achten, dass ein Viringo uneingeschränkten Zugang zu frischem Trinkwasser hat. Durch die Felllosigkeit benötigt diese Rasse viel Flüssigkeit. So bleibt die Haut geschmeidig und ihre schützenden Funktionen sind gewährleistet.

Feuchtigkeitspflege

Wichtig ist, dass der Viringo nicht zu oft gebadet wird. Die Haut würde sonst schnell austrocknen. Ist sie poröse und trocken, dann kann es zu kleinen Risswunden kommen. Diese sind für den Hund unangenehm und können sich gar entzünden. Der einzige Schutzmantel muss unbedingt gepflegt werden. Zum Baden benutzt man am besten mildes Hundeshampoo oder Shampoo für Babys. Nach dem baden kann der Peruanische Nackthund zusätzlich mit Kokosöl eingecremt werden. Auch Mandelöl oder eine Lotion für Babys sind geeignet.

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Außerdem wichtig zu erwähnen ist der Faktor Kälte. Wie bei uns Menschen wird auch die Haut bei haarlosen Hunden durch Kälte vielfach angegriffen. Wieder sollte eine Hautpflege gegen die mögliche Austrocknung stattfinden. Zudem zieht man seinem Vierbeiner zu kalten Jahreszeiten einen Pullover oder Mantel an.

Sonnenschutz

Da die Hunde die Sonne lieben muss man hier besonders aufpassen. Gerade helle oder weiß gefleckte Nackthunde sollten im Sommer unbedingt immer mit einem UV-Schutz eingecremt sein. Nur so kann man starke Sonnenbrände umgehen. Als Sonnenschutzmittel eignet sich Kokosöl. Bei sommerlicher Sonne oder direkt nach dem Winter ist Sonnencreme für Kinder die erste Wahl. Unparfümierte Creme mit Lichtschutzfaktor 50+ ist zu empfehlen. Ein Peruanischer Nackthund in schwarz ist zwar weniger Sonnenbrand empfindlich, jedoch muss auch seine Haut vor der Sonne geschützt werden.

Ernährung

Ein Peruanischer Nackthund ist schlank und sollte auch so gehalten werden. Die Rasse neigt aber ohnehin nicht zu starker Gewichtszunahme. Die fehlenden Zähne beeinflussen beim Fressen keineswegs. Der Hund kann genauso Trockenfutter fressen und Knochen kauen wie jede andere Rasse. Das Wichtigste ist eine ausgewogene und bestenfalls getreidefreie Ernährung.

Viele Nackthundebesitzer sagen, dass die Hunderasse eher Nassfutter bevorzugt. Der Peruanische Nackthund trinkt häufig über einen längeren Zeitraum nichts. Anschließend aber sehr viel. Der Vorteil von Feuchtnahrung ist, dass der Hund bereits im Futter eine Menge Flüssigkeit aufnimmt. Außerdem schmeckt sie besser.

Hochwertiges Hundefutter

Zucht

Da die Hunderasse sehr selten ist, gibt es auch nur weniger Züchter. Trotz weniger Anhänger, gibt es zumindest in Deutschland zwei im VDH gelistete Züchter. Einige weitere Zuchtstätten gibt es im angrenzenden Tschechien. Wer sich einen Hund bei einem Nackthund-Züchter kaufen möchte, sollte auf seine Seriosität achten. Ein Peruanischer Nackthund ist ein edles Tier. Ein billiger Preis würde das nicht wiederspiegeln. Diese Exoten haben ihren Preis. Ein Viringo vom Züchter kostet zwischen 1.000 und 1.800 Euro. Bei Preisen unter 1.000 Euro sollten Interessenten vorsichtig sein.

Nackthunde in Not

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, einen haarlosen Hund aus einem Tierheim zu holen. Aufgrund der Rarität ist es jedoch schwer bis Zufall einen Peruanischen Nachtkund im Tierheim zu finden. Hier hilft meistens nur das Internet. Wer nach „Nackthunde in Not“ sucht, kann sich zum Thema auf verschiedenen Seiten gut informieren.

Über den Autor

Danny

Danny Herrmann ist Autor, Hunde-Ernährungsberater und der Gründer von 5. Pfote. Seit bereits mehr als fünf Jahren reist er durch die Welt und arbeitet mit verschiedenen Tieren. Dabei folgen ihm seinem Instagram Account mehr als 9000 Follower. Sein Herz geht auf, wenn er die Liebe, die er Hunden gibt, auch zurückbekommt. Wahrscheinlich ist das einer der Gründe, warum er lieber Zeit mit Tieren, als mit Menschen verbringt. Mit dem Hundeblog 5. Pfote möchte er Hundebesitzern helfen, ihrem Haustier ein gesundes und glückliches Hundeleben zu schenken.

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