Unter den Jagdhunderassen sind alle Hunderassen zusammen gefasst, die zur Jagd eingesetzt werden. Der Jagdgebrauchshundverband (JGHV) ist der Dachverband für das ganze deutsche Jagdgebrauchshundewesen.
Der JGHV teilt die Jagdhunderassen in folgende Kategorien ein:
- Vorstehhunde
- Stöberhunde
- Schweißhunde
- Erdhunde
- Jagende Hunde
- Apportierhunde
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Die 10 beliebtesten Jagdhunderassen
Es gibt viele verschiedene Jagdhunderassen. Welche Rassen die besten Jagdhunde sind, kann generell nicht gesagt werden. Es gibt unterschiedliche Aufgaben bei der Jagd, für die verschiedene Fähigkeiten benötigt werden.
In vielen Ländern gibt es Jagdhunde, die zu den repräsentativen Arten zählen. Sie sind den Gegebenheiten der jeweiligen Gebiete angepasst. Ein gutes Beispiel dafür ist der afrikanische Löwenjäger Rhodesian Ridgeback. Hierzulande wird mit ihm nicht gejagt. Anders der ungarische Vorstehhund, auch Magyar Viszla genannt. Er zählt als Jagdhund zu den repräsentativen Arten in Ungarn und wird auch in Deutschland in der Jagd benutzt.
Dies sind die beliebtesten Jagdhunderassen in Deutschland sortiert von A bis Z:
Beagle
Der Beagle ist eine britische Jagdhunderasse und zählt auch in seiner Heimat als repräsentative Art. Er ist liebenswürdig, intelligent und zielstrebig, aber auch reizbar. Gerade bei der Jagd ist er für seine Zähigkeit bekannt. Er ist ein Meutehund, der die Gesellschaft anderer Hunde oder vertrauter Menschen benötigt. Beagles werden in Deutschland eher selten zum Jagen berufen. Sie eignen sich aber hervorragend für die Stöberjagd und für Schleppjagden.
Bloodhound
Die Ohren, die sehr lang und dünn sind und bis über die Nasenspitze reichen, sind das auffallende Merkmal vom Bloodhound. Ursprünglich kommt er aus Belgien, Frankreich, England und Schottland. Der Bloodhound gilt als sanftmütig, ruhig und freundlich. Er hat einen ausgezeichneten Geruchssinn und kann als Fährtenhund eine Spur, die bereits mehrere Tage alt ist, noch aufnehmen und diese verfolgen. Es ist ein Lauf- und ein Meutehund für Hochwild, wird aber auch als Schweißhund bei der Nachsuche eingesetzt.
Bretonischer Vorstehhund
Ein Bretonischer Vorstehhund zählt zu den besten Hunderassen für Jäger. Er wird auch Epagneul Breton genannt und stammt ursprünglich aus der Bretagne. Dieser Jagdhund ist intelligent, agil und anpassungsfähig. Er besitzt einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Er ist ein klassischer Vorstehhund und wird für die Niederwildjagd gebraucht. Die Rasse hat ein festes Vorstehen und die konzentrierte Feldsuche zeichnet sie aus. Für die Schweißarbeit eignet sie sich auch gut.
Dackel
Der Dackel stammt aus Deutschland und zeichnet sich durch eine niedrige, kurzläufige und langgestreckte Gestalt aus. Er ist muskulös und hat einen aufmerksamen Gesichtsausdruck. Dackel sind sehr selbstbewusst, was bei wehrhaftem Wild, beispielsweise bei Dachsen, sehr hilfreich sein kann. Er trifft gerne eigene Entscheidungen, was bei der Fuchs- und Dachsjagd auch nötig ist. Die Rasse wurde für die Baujagd gezüchtet. Daneben ist sie für die Stöberarbeit ebenfalls geeignet. Dackel zählen zwar zu den Jagdhunderassen, sie sind aber häufig eher Begleit- und Ausstellungshunde.
Deutsch Drahthaar
Der Deutsch Drahthaar besitzt seinen Namen aufgrund einer drahtartig harten, die Haut schützenden, Behaarung. Er ist intelligent, loyal und freundlich, gilt aber als etwas eigenwillig. Er ist eine ideale Hunderasse für Jäger, da er außer für die Baujagd für alle Arten der Jagd eingesetzt werden kann. Das sogar nicht nur im Wald, sondern auch im Feld und im Wasser.
Deutsch Langhaar
Jagdhunde der Rasse Deutsch Langhaar zählen zu den besten Jagdhunderassen. Sie sind anhänglich, freundlich und intelligent. Dieser Jagdhund kommt in den Farben Braunschimmel, Braun-weiß- Dunkelbraun oder Roan. Der Deutsch Langhaar gehört zu den vielseitigen deutschen Vorstehhunden und eignet sich für verschiedenste Jagdarten, besonders auch als Stöberhund.
Griffon
Es gibt verschiedenste Griffons, die aus verschiedenen Ländern stammen. Beispielsweise wird der Griffon Fauve de Bretagne bis zu 56 cm groß und seine Farben reichen von golden bis rot. Der Griffon Korthals stammt aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden, und wird bis zu 60 cm groß. Beides sind gute Hunderassen für Jäger. Sie sind Laufhunde und werden für die Jagd auf Hasen und Füchsen, sowie Rehwild und Schwarzwild angewendet. Auch die Schweißarbeit gehört zu ihrem Aufgabengebiet.
Großer Münsterländer
Ein Großer Münsterländer ist anhänglich, lebendig, loyal und ist gut erziehbar sowie zuverlässig. Der Schießhund mit dem kräftigen, muskulösen Körperbau ist vielseitig einsetzbar. Er ist ein ausdauernder und sehr guter Sucher von verwundetem Wild. Für die Schweißarbeit eignet er sich genauso wie für einen Stöbereinsatz. Dieser Jagdhund kann im Feld, im Wald sowie im Wasser gut eingesetzt werden. Ein Großer Münsterländer ist eine der Hunderassen für Jäger, die sehr vielseitig gebraucht ist.
Labrador
Der allseits beliebte Labrador ist ein gutmütiger und freundlicher Jagdhund. Er ist Menschen gegenüber neugierig, aufgeschlossen und freundlich. Er hat eine sehr gute Nase und einen weichen Mund. Als Apportierhund trägt er das gefundene Wild unbeschädigt zum Wild. In Deutschland ist er weniger Jagdhund. Er ist hier mehr ein Begleithund, Familienhund oder Therapiehund. Dieser Allrounder ist sowohl für Jäger, aber auch als Hunderasse für Berufstätige anderer Berufe geeignet.
Weimaraner
Der Weimaraner stammt aus Deutschland und zählt hierzulande als Jagdhund repräsentative Arten. Es ist eine typische Hunderasse für Jäger. Er wird selten als reiner Begleithund gehalten. Das Fell ist grau in verschiedenen Schattierungen, das als Kurzhaar oder als Langhaar vorkommt. Ein Weimaraner sind ein Jagdhunde, der andauernd suchen. Sie sind für die Arbeiten nach dem Schuss besonders gut geeignet.
Aufgabengebiete
Ein anderer Name für Jagdhund ist Schießhund. Diese Bezeichnung ist aber etwas veraltet. Jagdhunde besitzen vielfältigere Aufgaben, als nur das angeschossene Wild aufzuspüren. Die verschiedenen Jagdhunderassen sind für unterschiedliche Aufgaben besonders gut geeignet – sei es im Wald oder im Wasser, unter der Erde oder auf dem Feld.
Die Aufgaben der verschiedenen Jagdhunderassen und ihr hauptsächliches Einsatzgebiet:
- Dreifache Signalwirkung, daher Sicherheit auf der Jagd und im Verkehr
- Breite Klettbänder und waschbares Nylongewebe.
- Guter Sitz, keine Behinderung des Hundes
Vorstehhunde
Zu den Vorstehhunden gehören alle Jagdhunderassen, die sehr ausgeprägt die Verhaltensweise des Vorstehens zeigen. Das bedeutet, dass diese Hunde dem Jäger anzeigen, wenn sie mit dem Geruchssinn Wild entdeckt haben. Diese Rassen sind nicht dafür vorgesehen, dass sie die Beute aufscheuchen oder hetzen. Das Aufscheuchen muss der Jäger selber machen. Sie werden je nach Rasse im Wald oder auf dem Feld eingesetzt.
Stöberhunde
Stöberhunde suchen selbständig und gründlich im Schilf oder in Dickungen nach Wild. Ob sich die Jagdhunde eher für die Jagd nach Hoch- oder nach Niederwild eignen, ist von der Rasse abhängig. Ein Jagdhund befindet sich während dem Stöbern in nicht übersichtlichem Gelände. In diesem Moment befindet er sich nicht unter der direkten Kontrolle des Jägers. Hat der Hund Wild aufgestöbert, zeigt er dies an. Dann treibt er das Wild auf die wartenden Jäger zu. Stöberhunde können auch sehr gut für die Schweißarbeit berufen werden. Denkbar ist auch das Apportieren von leichtem Wild, das geschossen wurde.
Schweißhunde
Schweißen steht in der Jägersprache für bluten. Daher sind Schweißhunde sinngemäß Jagdhunde, die bei einer Nachsuche verletztes Schalenwild suchen und stellen. Ein solcher Hund hat unter anderem natürlich einen guten Geruchssinn, ist ruhig und wesensfest. Er zeigt ebenfalls einen ausgeprägten Finderwillen. Solche Jagdhunde können nicht nur im Wald, sondern auch auf dem Feld verwendet werden. Er ist in der Lage auch am nächsten Tag bei regnerischem Wetter ein verletztes Tier zu finden und zu stellen. Gut ausgebildete Schweißhunde sind selten, da nicht nur die Ausbildung langwierig ist. Sie erfordert einen hohen persönlichen Einsatz vom Hundeführer. Die Fähigkeiten dieser Jagdhunde müssen danach auch durch Übung und häufige Nachsuche-Einsätze erhalten werden.
Erdhunde
Erdhunde heißen auch Bauhunde genannt, weil sie bei der Baujagd eingesetzt werden. Dank ihres geringen Brustumfangs können sie Füchsen und Dachsen, seltener Kaninchen, in deren unterirdischen Bau folgen. Dort versuchen sie die Tiere dazu zu bewegen, den Bau zu verlassen. Dies geschieht durch leichte Angriffsversuche oder durch verbellen.
Jagende Hunde
Jagende Hunde sind Bracken aller Art. Sie suchen auf dem Feld oder im Wald das Wild, verfolgen es solange, bis der Jäger es geschossen oder sonst gefangen hat. Bei diesen Jagdhunden ist die Führigkeit, der gute Gehorsam, gutes Suchen sowie das Geben von Spurlauten besonders wichtig. Sie werden vorwiegend für die Jagd nach dem sogenannten Niederwild eingesetzt, besonders oft für die Hasen- und Fuchsjagd.
Apportierhunde
Ein anderes Wort für Apportierhunde ist Retriever. Diese Jagdhunde finden geschossenes Nieder- oder Federwild. Danach bringen sie es zum Jäger zurück. Dies wird bekanntlich als Apportieren bezeichnet, was auf Englisch „retrieve“ heißt. Je nachdem, welches Wild gejagt wird, werden sie im Wasser, aber auch im Wald gebraucht. Apportierhunde gelten allgemein als sehr gute Schwimmer.
Jagdhundeausbildung
Es ist von Vorteil, wenn die Ausbildung der Jagdhunde bereits im Welpenalter beginnt. Bereits ab 8 Wochen werden die ersten Kommandos trainiert. Auch ist es von Vorteil, wenn der junge Jagdhund sein späteres Arbeitsumfeld schon früh kennenlernen und sich damit vertraut machen kann.
Folgende Eigenschaften sollte ein Jagdhund mitbringen:
- Fähigkeit der sozialen Einordnung
- Natürliche Ruhe
- Freude an der Arbeit
- Härte beim Einsatz, aber mit einer dosierten Wildschärfe
- Ordnungsgemäße Führigkeit
- Kraft und Ausdauer
- Blawe, Stefanie (Autor)
Jagdhundeprüfungen
Mit Jagdhundeprüfungen wird die Brauchbarkeit von Jagdhunden anerkannt. Die Grundlagen der Ausbildung und die Zulassungsbedingungen unterscheiden sich je nach Bundesland. Ein Jagdhund, der die Prüfung bestanden hat, ist offiziell ein Jagdgebrauchshund. Mit der Gebrauchsbescheinigung, auch Green Card genannt, wird das Erfolgreiche absolvieren der Prüfung bestätigt.
Einige Bundesländer verzichten inzwischen darauf nur Hunde aus einer Leistungszucht zur Prüfung zuzulassen. Da reicht es, wenn der Hund einer Jagdhunderasse gleicht und zur Jagd eingesetzt wird. In diesen Bundesländern können auch Vierbeiner ohne Ahnentafel die Prüfung ablegen.
Jagdhund selbst ausbilden
Es ist grundsätzlich möglich seinen Jagdhund selber auszubilden. Sogar Erlingsführer, das heißt Hundehaltern mit ihrem ersten Jagdhund, können auf diese Weise die Jagdhundeausbildung schaffen. Ein Jagdhunde müssen aber auf alle Fälle sehr gut und konsequent erzogen worden sein. Gerade unerfahrene Hundebesitzer benötigen dabei etwas Hilfe. Jagdhunderassen unterscheiden sich zu normalen Gesellschaftshunden. Eine strengere Erziehung kann Anwendung finden. Sich mit anderen Jägern austauschen oder sich an einer Hundegruppe anschließen ist dabei zu empfehlen. Solche Treffen sind für Hund und Halter hilfreich. Während der werdende Jagdhund von anderen älteren Jagdhunden lernen und sich Dinge abschauen kann, ist für den Halter von Jagdhunderassen der Austausch mit anderen Jägern hilfreich.
Daneben gibt es ebenfalls sehr lehrreiche Bücher, die bei der Ausbildung von Jagdhunden eine echte Unterstützung bieten. Die Ausbildung eines Jagdhundes ist zeitintensiv. Je mehr Hilfe ein Jäger bei der Erziehung in Anspruch nimmt, desto schneller ist der Jagdhund grundsätzlich ausgebildet.
Jagdhund sucht Jäger: Jagdhunde in Not
Hunde, die zu den Hunderassen für Jäger gehören, findet man oft auch in Tierheimen. Ihre Eigenschaften machen eine Vermittlung, anders als zum Beispiel von kinderfreundlichen Hunden oder Anfängerhunden, schwierig.
Ausgebildete Jagdhunde brauchen einen Besitzer, der sich mit Jagdhunderassen auskennt. Nur so kann er sie entsprechend gut auslasten. Deshalb kommen für ausgebildete Jagdhunde vor allem Jäger in Frage.
Solche Vierbeiner wirken in Tierheimen besonders unglücklich. Sie brauchen eine enge Bindung zu ihren Herrchen und möchten ausgelastet werden. Das ist sonders bei Jägerhunden so, die bereits für die Jagd eingesetzt wurden und dann erst ins Tierheim gekommen sind. Generell sollten alle Jagdhunde, auch nicht ausgebildete, ihren Fähigkeiten entsprechend ausgelastet werden. Leider wirken Jagdhunderassen in Tierheimen oft so traurig, dass sie für Interessenten erst recht uninteressant wirken. Ein Teufelskreis.