Gesunde Hunderassen sind ein immer wieder aufkommendes Thema. Neben der Wahl des richtigen Hundefutters, ist auch die Wahl der Rasse von tragender Bedeutung. Möchte sich ein Hundefreund ein neues Tier kaufen, dann entscheidet er sich vorrangig für einen gesunden Hund. Um die Wahrscheinlichkeit, die richtige Wahl zu treffen, zu erhöhen, kann man auf eine genetisch gesunde Hunderasse zurückgreifen. In der Theorie zumindest. Warum das in der Praxis nicht ganz so einfach ist und welche Rolle dabei der Mensch spielt, verrate ich dir in diesem Artikel.
Gesunde Hunderassen
Es ist schwer bestimmte Tiere zu den gesunden Hunderassen einzusortieren. Das hat einfache Gründe. Wenn eine Hunderasse beliebt wird, verschlechtert sich der allgemeine Gesundheitszustand der Rasse. Das liegt vor allem daran, dass Züchter Geld verdienen wollen. Die Hundegesundheit steht dabei oftmals an zweiter Stelle. Rassemerkmale werden gerne überbetont. Durch den Lockruf des Geldes triffst du zu dem auf mehr unqualifizierte Hundezüchter. Die Kombination aus beidem macht aus genetisch gesunde Hunderassen krankheitsanfällige Tiere. Deshalb sind oft eher unbekannte Rassen die gesünderen Vierbeiner.
Zur Einfachheit wird bei Hunden auch gerne Inzucht betrieben. Wenn der Züchter sich mit der Zucht auskennt, kann das sogar funktionieren. Doch in den meisten Fällen fehlt es klar am Wissen. Die Folge sind Ausprägungen und das Züchten von Krankheiten. Deshalb ist von der Inzucht generell abzuraten. Der bessere Weg ist zwei gesunde Hunde unterschiedlicher Linien zu paaren. Diese Linien der Hunderasse sollten nicht zu dicht beieinander liegen. Die Vorgehensweise steigert die Chance besonders gesunde Hunderassen zu züchten.
Für dich bedeutet das, dass vor dem Kauf ein Gespräch mit dem Züchter wichtig ist. Hier kannst du ihm Fragen über seine Arbeit stellen. So bekommst du auch ein Gefühl dafür, ob er sich auskennt und du ihm vertrauen kannst.
Krankheitsanfällige Hunderassen
Leider sind manche Hunderassen so gezüchtet wurden, um lediglich einem Schönheitsideal zu entsprechen. Tiere, die unter einer Qualzucht leiden, haben nur noch wenig mit dem Wort Hundegesundheit zu tun. Hunde sind niedlich. Und der Mensch hat einiges dafür getan, dass manche Rassen ihren Faktor an Niedlichkeit behalten. Der Mops und die Bulldogge sind ihre klassischen Vertreter. Ihre Platte Schnauze führt leicht zu Atemwegserkrankungen. Der Sauerstoffmangel führt auch gerne einmal zu einem Kreislaufzusammenbruch.
Große Hunderassen wachsen häufig zu schnell. Als Wachhunde mussten sie eben schnell an Körpermasse zulegen. Deshalb leiden sie schneller an Problemen am Bewegungsapparat. Teilweise sind sogar Hüftgelenksverengungen bereits angeboren. Besonders häufig treten sie beim Deutschen Schäferhund, dem Berner Sennenhund, der Dogge sowie beim Bernhardiner auf.
Herzprobleme sind eine weitere Kennzeichnung für krankheitsanfällige Hunderassen. Die Liste seiner Vertreter ist lang. Sie geht vom Zwergpudel und Dackel bis hin zum Dobermann und dem Golden Retriever. Das liegt aber auch daran, da es verschiedene Herzkrankheiten gibt.
Beliebte Hunderassen: Dackel, Mops und Schäferhund
Der Dackel, der Mops und der Schäferhund bekommen eine ganz besondere Stellung bei den kranken Hunderassen. Denn alle drei sind in Deutschland sehr beliebt, doch sie bringen gleich mehrere typische Beschwerdebilder auf einmal mit. Gesunde Hunderassen sind sie auf keinen Fall. Neben der abfallenden Rückenlinie, die immer wieder zu Problemen führt, ist der Schäferhund auch bekannt für Herzprobleme. Der Dackel ist mittlerweile schon etwas aus der Mode gekommen. Beinahe zum Glück kann man sagen. Denn zu den Herzkrankheiten kommen oft auch frühzeitige Verknöcherung und Bandscheibenvorfälle. Ganz anders trifft es den Mops. Er ist so beliebt, wie noch nie. Doch er bekommt nicht nur schwer Luft. Seine abstehenden Augen führen zu Austrocknung bis Blindheit. Sein Körperbau mit Ringelschwanz ist zu dem auch anfällig für Bandscheibenvorfälle.
Qualzucht: Der beste Freund des Hundes
Der Mensch, der beste Freund des Hundes. Das sollte man zumindest meinen. Denn der beste Freund hat es geschafft noch einen daraufzusetzen. Den Cavalier King Charles Spaniel bezeichnen Tierärzte gar als tierischen Totalschaden. Sein niedliches Aussehen verdankt er nämlich einem viel zu kleinem Schädel. Das Gehirn presst permanent an die Schädeldecke. Ständige Kopfschmerzen sind die Folge. Apropos Schädeldecke: Der Chihuahua besitzt eine sehr dünne bis gar offene Schädeldecke. Ein Schlag auf dem Kopf kann schwerwiegende Folgen haben. Generell ist sein Skelett sehr instabil.
Ein ganz interessanter Gedankenzug steckt auch hinter Teacup Hunden. Sie sind aufgrund ihrer äußerst kleinen Größe beliebt. Süß sind sie sicher für den einen oder anderen. Aber wie kommt es zu dieser Äußerlichkeit, dass sie sogar in eine Teetasse passen? Ganz einfach: Während viele Hundeliebhaber die starken und gesunden Welpen eines Wurfes bevorzugen, ist es bei einem Teacup Hund genau andersrum. Die Kümmerlinge, also die schwächsten und kleinsten Tiere eines Wurfs, werden miteinander verpaart. Mit dem Denken wird jeder Gedanke zur Hundegesundheit über den Haufen geschmissen. Für jeden Tierfreund gibt es einen passenden Vierbeiner. Keiner muss zwingend auf eine Rasse zurückgreifen, die an sich unter Qualzucht fällt.
Haarlose Hunde
Ganz anders jedoch sieht es bei haarlosen Hunden aus. Nackthunde wird oft die Qualzucht zugeordnet. Eigentlich ist das Fell ein wesentliches Merkmal von Hunden. Die Behaarung schütz den Vierbeiner bei Kälte und Sonne. Dieser Schutz wird Nackthunden leider nicht gegönnt. Die Hundegesundheit leidet. Sollte man meinen. Ist in dem Fall aber nicht so. Nackthunde gelten als robuste Haustiere mit nahezu keinen rassetypischen Krankheiten. Lediglich tritt bei den Hunden ohne Fell meistens eine Gebissanomalie auf. Das heißt, es fehlen ihnen Zähne. Doch in der Regel haben sie dadurch keine Nachteile im normalen Alltag. Das setzt allerdings eine eine gute Zahnpflege voraus.
- Till, Charly (Autor)
Gesunde Hunderassen: Das Fazit
Gesunde Hunderassen sind ein kontroverses Thema. Manch einer empfindet seinen Hund als besonders gesund, der andere besitzt dieselbe Rasse und hat Probleme. Wenn Vierbeiner zu sortiert werden müssten, dann gelten eher die unbekannten Vertreter zu den genetisch gesunden Hunderassen. Sobald ein Hund Trend wird, verschlechtert sich der allgemeine Zustand der Gesundheit. Wo sich viel Geld machen lässt, tummeln sich auch viele unqualifizierte Züchter. Zudem wird zwanghaft versucht die besonderen Merkmale der Rasse zu betonen. Das führt zu Überbetonungen. Die Chance einen gesunden Hund zu kaufen, erhöht sich bei der Wahl vom richtigen Züchter.