Kürbiskernöl ist ein Pflanzenöl, bestehend aus den Kernen eines Ölkürbisses. Dass es dem Hund schmeckt, ist für jeden sichtbar, der es schon einmal ausprobiert hat. Aber tut es dem Vierbeiner auch gut?

Um die Frage beantworten zu können, lohnt ein Blick auf die Bestandteile: Linolsäure, Ölsäure, Palmitinsäure, Linolensäure, Arachinsäure, Behensäure und Myristinsäure.

Die Inhalte klingen zunächst eher unheimlich. Bei näherem Hinsehen stellen sie sich aber alle als sehr gesunde Fettsäuren heraus. Uns Menschen tut das gut. Aber wie wirken diese auf einen Fleischfresser?

Als Hundeernährungsberater kann ich sagen, Kürbiskerne sind auch für Hunde gesund. Meine Erfahrungen habe ich in einem Kürbiskernöl-Hund-Vergleich festgehalten. Als Testsieger hat sich das Kürbiskernöl von Alphazoo herauskristallisiert.

Im folgenden Artikel erkläre ich dir, welche meine 3 Produkt Favoriten sind und warum Kürbiskernöl gesund für deinen Hund ist. Außerdem verrate ich dir die richtige Dosierung und mögliche Nebenwirkungen.

Meine Kürbiskernöl Favoriten für den Hund

Welches Kürbiskernöl für Hund? Das Resultat aus dem Vergleich:

Kürbiskernöl von Alphazoo (Testsieger)

ReaVET Kürbiskernöl (Geheimtipp)

Fandler Original steirisches Kürbiskernöl (steirische Kürbiskernöl)

Wie gut ist Kürbiskernöl für Hunde?

Neben dem besonders hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren bietet Kürbiskernöl deinem Hund auch zahlreiche andere Nährstoffe. Es enthält die Vitamine A, B, C, E und K. Dazu kommen noch die Mineralstoffe Kalzium, Eisen, Magnesium, Zink und Kupfer. Sie sind für Knochenbildung, Blutproduktion, Muskelaufbau, gesundes Fell und allgemeines Wohlbefinden deines Hundes wichtig.

In kleineren Mengen sind auch die Spurenelemente Schwefel, Kalium, Fluor, Jod und Selen vertreten. Zu guter Letzt sind noch Phytosterine für die Zellbildung enthalten. Doch was bewirkt das alles in Kombination? Wann kannst du Kürbiskernöl anwenden, um deinem Hund bei Problemen der Gesundheit zu helfen?

1. Hilft bei Inkontinenz

Kürbiskernöl verbessert die Nierenfunktion und stärkt die Blase. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren erweitern Gefäße. Das verbessert den Stoffaustausch in den Nieren und dadurch die Entgiftung.

Gleichzeitig regt das Kürbiskernöl den Hund an, mehr zu trinken. Das beugt einer Überlastung der Nieren und Blase vor.

Bei einer bereits bestehenden Inkontinenz wirkt es unterstützend. Zur eigentlichen Heilung von Harnwegserkrankungen braucht dein Hund aber meistens ebenso Medikamente vom Tierarzt.

Eine Ausnahme dabei ist die Reizblase bei Hündinnen. Hier kann Kürbiskernöl auch als natürliches Heilmittel eingesetzt werden. Bei Rüden hilft es dagegen bei Prostataproblemen. Es lindert den Druck durch eine gutartig vergrößerte Prostata und erleichtert das Harnlassen.

2. Verbessert den Kreislauf und die Verdauung

Die Gefäßerweiterung steuert auch Verengungen der Blutgefäße entgegen. Zusätzlich senken die Phytosterine den Blutdruck. Durch diese Wirkung beugt Kürbiskernöl Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems vor. Bei Bluthochdruck kann es manchmal auch heilend wirken. Kläre seinen Einsatz aber auf jeden Fall vorher mit dem Tierarzt ab!

Dank Vitamine und Mineralstoffe stärkt Kürbiskernöl zusätzlich den Darm und die Immunabwehr. Dadurch kann sich der Hundekörper besser gegen Würmer wehren. Auch bei ihnen wirkt Kürbiskernöl sowohl heilend als auch vorbeugend.

3. Hilft bei Entzündungen und Verletzungen

Kürbiskernöl unterstützt die Muskel- und Zellwandbildung. Dadurch hilft es Heilungsprozessen, bei denen neue Zellen gebildet werden müssen.

Hat dein Hund eine Hautverletzung, kannst du es sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Das ist ganz besonders gut, wenn die Wunde im Maul oder an der Lippe ist. Auch bei anderen Wunden musst du aber keine Angst haben. Lediglich solltest du darauf achten, dass dein Liebling aufgrund vom leckeren Geschmack vom Kürbiskernöl die Wunde nicht permanent ableckt.

Dasselbe gilt ebenfalls bei der Heilung von durch Entzündungen zerstörten Zellen. Zusätzlich wirken die ungesättigten Fettsäuren und Vitamine im Kürbiskernöl aber auch gegen die Entzündung selbst.

4. Verbessert Haut und Fell

Zink und Kupfer gemeinsam mit Vitamin C und B fördern die Bildung von Haaren und Krallen.

Allerdings reparieren sie geschädigte Haare nicht. Sie sorgen nur dafür, dass das Fell kräftiger, dichter und gesünder nachwächst. Deshalb dauert es einige Zeit bis stumpfes, brüchiges oder dünnes Fell schöner wird.

Durch die regelmäßige Gabe von Kürbiskernöl wird das Fell dicht, weich und glänzend. Dein Hund fühlt sich nicht nur gesünder, sondern sieht auch viel besser aus. Gleichzeitig verbessert das Öl die Hautqualität. Es kann Hautausschläge lindern bis gar bekämpfen.

Du kannst das Öl aus den Kürbiskernen als äußerliche Anwendung auftragen. Bei beanspruchten, rauen und rissigen Pfoten, kannst du es an den Ballen anwenden. Das Öl macht sie geschmeidig. Bei wundgelaufenen Pfoten kommen zusätzlich die wundheilenden Inhaltsstoffe hinzu.

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Worauf du achten solltest und die richtige Dosierung

Kürbiskernöl dient vor allem zur Pflege und Vorbeugung. Es ist ein Nahrungsmittel – kein Medikament. Es ersetzt also nicht den Besuch beim Tierarzt oder die von ihm verschriebenen Medikamente.

Das Öl der Kürbiskerne ist allerdings eine Nahrungsergänzung. Du kannst die unterstützende Behandlung mit Kürbiskernöl vorschlagen und dich näher beraten lassen. Dadurch stellst du ebenso sicher, dass es auch mit der verschriebenen Medizin kompatibel ist.

Achte darauf, dass das Kernöl in flüssiger Form und nicht in Kapseln ist. Die Kapseln sind meist für den menschlichen Verzehr gedacht. Für Hunde sind sie schwer zu verdauen. Hochwertiges kaltgepresstes Bio Öl ist für den Hundemagen am besten. In Ölen minderer Qualität können Schadstoffe enthalten sein, die möglicherweise allergische Reaktionen auslösen.

Wichtig ist auch, dass du das Öl richtig dosierst. Zu viel kann ungesund werden und zu wenig wirkt möglicherweise nicht.

Wenn du das Öl innerlich anwendest, richtet sich die Dosierung nach dem Körpergewicht deines Hundes. Er darf pro Tag etwa 5 ml Öl pro 20 kg Gewicht zu sich nehmen. Das entspricht ungefähr einem Teelöffel.

Bei der äußeren Anwendung gehst du am besten tropfenweise vor. Hier hängt die Menge von der Größe der Anwendungsstelle und von der Felllänge ab. Achte darauf, dass du nicht deutlich mehr Öl verwendest, als Haut und Fell aufnehmen. Ist dein Hund zu ölig, hinterlässt er außerdem Fettflecken auf Textilien und Möbeln. Sie lassen sich oft nur schwer entfernen.

Mögliche Nebenwirkungen von Kürbiskernöl Hund

Als reines Naturprodukt hat Kürbiskernöl beim Hund nur selten Nebenwirkungen. Viele Hunde reagieren aber empfindlich auf Änderungen beim Futter. Deshalb solltest du das Öl nur langsam einführen.

Hundehalter sind gut beraten, wenn sie zunächst deutlich weniger als die richtige Dosierung dem Futter beimischen. Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung können auftreten. Sie sollten aber nach wenigen Tagen wieder verschwinden.

Danach kannst du die Dosis langsam weiter erhöhen. Bleiben die Symptome oder treten andere auf, deutet das auf eine allergische Reaktion hin. In einem solchen Fall setze das Öl ab und wende dich an deinen Tierarzt. Allergische Hunde dürfen kein Kürbiskernöl bekommen. Vielleicht findest du ein ähnlich wirkendes Öl, das besser zu deinem Hund passt.

Verdauungsbeschwerden, vor allem Durchfall, können aber auch Zeichen einer Überdosierung sein. Setze das Öl ab, bis sich die Verdauung des Hundes beruhigt. Danach kannst du mit einer niedrigeren Dosis noch einmal anfangen.

Einige Experten vermuten zudem, dass Kürbiskernöl die Ausscheidung von Lithium behindern könnte. Das würde zu einer Ansammlung des Stoffes im Körper führen. Mögliche Symptome beim Hund sind Kreislaufstörungen, Schilddrüsenunterfunktion, Mattigkeit und unerklärliche Gewichtszunahme. In seltenen Fällen könnte es sogar zu Nierenschädigungen kommen. Wenn dein Liebling bereits an Kreislaufschwäche leidet oder geschädigte Nieren hat, solltest du das Öl daher nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt einsetzen.

Alternative hochwertige Öle

  • CBD Öl: Cannabidiol wirkt beruhigend auf gestresste und ängstliche Hunde.
  • Distelöl: Wie Kürbiskernöl pflegt auch das Öl der Distel Haut, Fell und Krallen.
  • Hanföl: Hanföl stärkt vor allem das Immunsystem des Hundes. Es kann aber auch gegen Entzündungen und Hautausschläge eingesetzt werden.
  • Kokosöl: Das Öl der Kokosnuss hilft wenn dein Hund unter trockener Haut und Schuppen leidet.
  • Lachsöl: Lachsöl ist vor allem für alte Hunde wertvoll, da es die kognitiven Fähigkeiten und Gelenke unterstützt.
  • Leinöl: Leinöl stärkt die Abwehrkräfte, verbessert die Fellqualität und ist gut für die Verdauung.
  • Olivenöl: Gelegentliche Gabe von Olivenöl ist gut für das Blut und die Zellbildung.
  • Nachtkerzenöl: Die Nachtkerze hilft bei einer Vielzahl von Hautproblemen vom Sonnenbrand bis zu Parasitenbefall.
  • Schwarzkümmelöl: Schwarzkümmelöl wird gegen Allergiesymptome, bei Hunden mit Epilepsie und zur Abwehr von Zecken eingesetzt.

Über den Autor

Danny

Danny Herrmann ist Autor, Hunde-Ernährungsberater und der Gründer von 5. Pfote. Seit bereits mehr als fünf Jahren reist er durch die Welt und arbeitet mit verschiedenen Tieren. Dabei folgen ihm seinem Instagram Account mehr als 9000 Follower. Sein Herz geht auf, wenn er die Liebe, die er Hunden gibt, auch zurückbekommt. Wahrscheinlich ist das einer der Gründe, warum er lieber Zeit mit Tieren, als mit Menschen verbringt. Mit dem Hundeblog 5. Pfote möchte er Hundebesitzern helfen, ihrem Haustier ein gesundes und glückliches Hundeleben zu schenken.

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