Als Hundebesitzer kannst du dein Tier entweder mit Trockenfutter oder Nassfutter füttern. Der Unterschied liegt in dem Feuchtegehalt vom Fressen. Daraus resultiert auch ein unterschiedlicher Energiegehalt. Im Prinzip ist weder Trocken- noch Nassfutter per se gut oder schlecht. Es geht nämlich bei der Auswahl der Hundenahrung immer um die Inhaltsstoffe und das Verfahren der Herstellung. Aus diesem Grund sollten Käufer immer auf die Deklaration der Verpackung achten. Sind die Inhaltsangaben offen ersichtlich, dann ist das ein gutes Zeichen. Ein Mindestmaß an Infos ist in der EU vorgeschrieben. Wie genau aber Hersteller ihren Inhalt deklarieren, ist ihnen selbst überlassen. Je mehr der Produzent preisgibt, desto vertrauenswürdiger ist das.

Wenn du ein Auge für die Inhaltsstoffe entwickelt hast, erkennst du schnell die Wertigkeit vom Futtermittel. So kannst du sichergehen, dass dein Hund gute Tiernahrung bekommt. In diesem Artikel wartet auf dich eine Gegenüberstellungen von Trocken- und Nassfutter mitsamt den Vor- und Nachteilen.

Trockenfutter vs. Nassfutter: Die Unterschiede

Der Kontrast zwischen Trocken- und Nassfutter ist groß. Die Futterarten unterscheiden sich ganz ausschlaggebend im Wassergehalt. Während Trockenfutter ein Feuchtegehalt von um die 10 % besitzt, kann Nassfutter bis zu 80 % aus Wasser bestehen. Der jeweilige Gehalt hat Auswirkungen auf die prozentuale Energiemenge und dadurch ergeben sich deutlichee Unterschiede bei den Portionsgrößen.

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Vorteile vom Trockenfutter

Als Vorteil vom Trockenfutter kann der Energiegehalt genannt werden. Dadurch, dass dem Futter durch Trocknung Wasser entzogen wurde, steigt zur Gesamtmasse der prozentuale Anteil der Energie. Im Verhältnis hat die Tiernahrung also deutlich mehr Energie und Kalorien. Dein Hund muss demnach nicht so viel fressen. Wenn man die gleiche Menge beider Futterarten betrachtet, dann hält Trockenfutter länger. Dadurch entsteht ein geringerer Preis pro Mahlzeit.

Auch fällt bei Trockenfutter das Proportionieren leichter. Neulinge können das Futter mit einer Waage abwiegen. Dadurch kannst du sicherstellen, dass dein Hund genau die richtige Menge bekommt. Eine Waage schließt zu viel oder zu wenig aus.

Wer häufiger unterwegs ist, für den empfiehlt sich die trockene Futtervariante. Es wiegt weniger und ebenso entsteht eine saubere Handhabung. Du kannst es besser im Koffer, Rucksack oder Auto verstauen. Damit ist es der bessere Begleiter auf Reisen.

Nachteile vom Trockenfutter

Trockenfutter ist trocken und im Verhältnis sehr geschmacklos. Wie der Mensch auch, bevorzugt der Hund sicher saftiges und geschmackvolles Futter. Somit ist für den Genuss des Vierbeiners der Geschmack ein Nachteil.

Der Energiegehalt kann auch als Nachteil ausgelegt werden. Dein Hund würde sicherlich gerne große Portionen fressen. Bei der Futtervariante darf er es aber nicht. Diese Tiernahrung führt wesentlich schneller zu Übergewicht. Es ist kein Zufall, dass es deutlich mehr trockene Diätprodukte gibt, als vom Nassfutter.

Vorteile vom Nassfutter

Feuchtfutter ist vor allem bei Hunden sehr beliebt. Setzt du deinem Vierbeiner Nass- und Trockenfutter vor, entscheidet er sich wohl für das feuchte Futter. Und es gibt gute Gründe, warum die Entscheidung zwischen Trockenfutter oder Nassfutter eher auf das feuchte Fressen fällt. Der saftige Geschmack ist einer der wesentlichen Vorteile. Für den Hund ist es tolles Geschmackserlebnis. Es riecht ebenfalls besser.

Ein weiteres Argument für Nassfutter ist die zusätzliche Trinkmenge. Feuchtfutter besteht bis zu 80 % aus Wasser. Aufgrund dessen genügt rund die Hälfte an zusätzlichen Trinkwasser. Allerdings ist das nur eine pauschale Aussage. Wie viel ein Hund am Tag trinken muss, hängt von noch weiteren Faktoren ab.

Hunde, die mit Nassfutter ernährt werden, leiden weniger an Übergewicht. Die geringere Energiedichte kommt deinem Vierbeiner entgegen. Dein Freund kann eine größere Portion zu sich nehmen. Diese Ernährungsform ist damit die Erlaubnis mehr zu fressen. Für vielfressende Hunde ist es damit die bessere Lösung.

Auch kann die Verabreichung von Medikamenten bei den Vorteilen aufgeführt werden. Ab und an kommt es doch einmal vor, dass du deinem Tier Medizin geben musst. Doch in der Regel schmeckt sie deinem Vierbeiner nicht. Mittels geschmackvollem Futter fällt dir das Verabreichen leichter. Du kannst es besser untermischen.

Nachteile vom Nassfutter

Ein Argument, welches oft bei der Wahl zwischen Trockenfutter oder Nassfutter fällt, ist der Preis. Feuchtfutter kostet mehr. Dieser Punkt sollte zwar nicht ausschlaggebend sein, dennoch ist er auch nicht unerheblich.

Durch den größeren Umfang an Futter benötigst du mehr Platzbedarf. Wenn dein Hund mehr fressen darf, musst du auch mehr verstauen können.

Trockenfutter und Nassfutter mischen

Durch die jeweiligen Vorteile entscheiden sich manche für die Mischung beider Futtersorten. Das heißt, für den Hund gibt es sowohl Trockenfutter wie auch Nassfutter über den Tag verteilt. Eine Mischfütterung ist möglich. Dennoch solltest du darauf achten, dass der Vierbeiner nicht beide Futterarten zur selben Zeit zu sich nimmt. Ein Hund ist kein Gemischtfresser. Morgens Trockenfutter und abends Nassfutter wäre hier eine mögliche Lösung.

Wichtig ist ebenfalls, dass du immer auf die Menge achtest. Durch die Kombination kann es leicht passieren, dass zu viel gefüttert wird. Gerade die Kalorien der trockenen Tiernahrung sollten stets bedacht werden.

Hunde, die unter einem sensiblen Magen leiden, sollten generell nur eine Futterart fressen. Ansonsten kann es zu Störungen bei der Verdauung kommen. Verstopfung oder Durchfall sind die Folgen davon. Je mehr unterschiedliche Inhalte ein Hund bekommt, auf umso mehr kann er auch sensibel reagieren.

Verdauung

Jeder Hund ist individuell. Die Futtersorten der diversen Anbieter unterscheiden sich ebenso stark. Und dennoch kann man pauschale Aussagen zur Verdauung nennen. Denn im Regelfall schneidet Trockenfutter deutlich schlechter ab. Ein Hund ist ein Fleischfresser. Die biologische Wertigkeit von Proteinen ist für ihn von Bedeutung. Fleisch besitzt Eiweiß, welches er besser verwerten kann. Daher bevorzugt er Fleisch gegenüber pflanzlichen Rohstoffen. Sehr gutes Nassfutter besitzt einen Fleischanteil von über 90 %. Das bedeutet, dass der Hund viel vom Hundefutter verdauen kann. Ein gutes Zeichen von qualitativer Tiernahrung ist, dass der Vierbeiner nicht jeden Tag sein Geschäft verrichten muss. Dieser Umstand ist häufig nur bei Nassfutter zu finden.

Trockenfutteranbieter werben sehr häufig mit einem hohen Fleischanteil, doch in genauere Betrachtung sind ihre Aussagen lediglich irreführend. Und wenn der Gehalt an Fleisch nicht groß ist, müssen größere Mengen an pflanzlichen oder gar chemischen Inhalten im Produkt enthalten sein. Außerdem quillt trockene Hundenahrung im Magen oft auf. Dies beeinträchtigt den Vorgang der Verdauung.

Hoher Proteingehalt

Eine Angabe zum Frischfleischanteil ist bei Trockenfutter meistens schon ein schlechtes Zeichen. Warum? Zum Beispiel 90 % Frischfleisch von 1 kg Futter ergeben 900 g Fleisch. Nach dem Trocknungsprozess bleiben davon jedoch deutlich weniger Gramm über. Frisches Fleisch besteht aus 70 bis 80 % Wasser. Bei einer Restwassermenge von um die 10 % bedeutet das, das Fleisch verliert weitere 60 bis 70 % an Masse. Ein 900 g Anteil reduziert sich dadurch auf 360 g und weniger. Somit käme in diesem Beispiel ein absoluter Fleischanteil von unter 36 % heraus. Diese Tiernahrung besteht schlussfolgernd aus mindestens 64 % anderen Erzeugnissen.

Die Deklaration von einem hohen Proteingehalt aus Fleisch hat auch nichts mit der absoluten Menge zu tun. Es sagt lediglich aus, dass der Eiweißanteil des Fleisches hoch ist. Der Anteil vom Fleisch wird so jedoch nicht verraten.

Ein Tücke, die sowohl bei Herstellern von Trocken- und Nassfutter zu finden ist, sind Aussagen zum Tieranteil vom Futter. Tierische Erzeugnisse, tierische Nebenerzeugnisse oder Tiermehl sind sehr ungenaue Begriffe. Es kann sich hierbei um Fleisch handeln – ebenso aber auch von Krallen, Fell und Federn. Auf der Inhaltsangabe sollte klar erkennbar sein, wie viel Prozent Fleisch von welchem Tier und Organ enthalten sind. Nur das Protein aus Fleisch besitzt eine hohe Wertigkeit bei der Verdauung.

Doch Achtung: Eine Ausnahme stellen kranke Hunde dar! Leidet dein Vierbeiner an bestimmten Vorerkrankungen der Organe, dann kann sich ein hoher Proteingehalt auch negativ auswirken. Daher gilt: Nicht für jeden Hund ist ein hohe Eiweißzufuhr gut. Nur ein gesundes Tier sollte eine proteinreiche Ernährung erhalten.

Unverträglichkeit

Große Nachteile würde zu dem durch eine Unverträglichkeit des Hundefutters entstehen. Nun kann dein Hund auf viele Dinge unverträglich reagieren. Diese Inhalte können im Trockenfutter oder Nassfutter enthalten sein. Doch bei einem realen Fleischanteil von 90 % oder höher ist nur noch maximal 10 % Platz für andere Inhalte. Die Wahrscheinlichkeit, dass dein Hund sensibel auf Trockenfutter mit geringerem Anteil an Fleisch reagiert, ist demnach höher. Es kommt aber auch auf das Verfahren der Herstellung der Hundenahrung an.

Herstellung und Haltbarkeit

Weitere Kriterien bei der Einschätzung, ob Trockenfutter oder Nassfutter besser ist, sind die Herstellung und das Machen der Haltbarkeit. Besonders wichtig zu betrachten sind hier eventuelle Hitzeeinwirkungen, der Erhalt von Vitaminen und Mineralstoffen und die Konservierung.

Egal ob Trockenfutter oder Nassfutter, in der Herstellung beider Arten können falsche Verfahren gewählt sein. Hier kann man keine pauschale Auskunft darüber geben, ob die eine oder doch die andere Futterart besser ist. Wichtig ist das Herstellungsverfahren der jeweiligen.

Verfügbarkeit von Vitaminen und Mineralien

Bei hochwertigem Trockenfutter wird oft ein kaltgepresstes Verfahren als hochwertig bezeichnet. Das stimmt allerdings nur bedingt. Noch wichtiger als der komplette Erhalt von Vitaminen ist, dass der Hund die pflanzlichen Nährstoffe verdauen und verwerten kann. Dafür benötigt es das oft schlecht geredete Extrudieren. Dies ist ein thermisch mechanisches Verfahren zur Aufschließung der Pflanzeninhalten. Durch eine kurzzeitige Erhitzung auf um die 120 Grad Celsius gehen rund 15 % der Vitamine verloren. Aber es führt auch dazu, dass der Hund die Vorzüge der Rohstoffe genießen kann. Ein hoher Druck lässt die Zellmembran platzen. Somit sind die Inhalte besser aufnehm- und verdaubar. Dieser Vorgang simuliert einen natürlichen Ablauf. Ein Hund ist ein Beutefresser. Pflanzliche Nahrung erhält er in der Regel aus dem Magen seiner Beute. Dort sind die Bestandteile bereits vorverdaut. Eine Aufschließung simuliert diese Vorverdauung. Sind Pflanzenrohstoffe nicht aufgeschlossen, vertragen viele Hunde die an sich gesunden Lebensmittel nicht. Dadurch kommt es häufig zur fehlerhaften Einschätzung, dass ein Vierbeiner sensibel auf bestimmte Inhalte reagiert.

Gutes Nassfutter kommt ohne langes Kochen, Dampfgaren oder Dampfkochen aus. Längeres Einwirken von Hitze zerstört Nährstoffe. Daher gilt hier, je weniger hohe Temperaturen in der Herstellung verwendet werden, desto besser ist es für das Futter.

Konservierung

Grundsätzlich kann man sagen, dass weder Trockenfutter noch Nassfutter ohne eine Art von Konservierung auskommt. Die Frage ist auch hier, wie wird das Futter haltbar gemacht.

Besonders nachteilhaft ist die Konservierung mit chemischen Mitteln oder mit viel Zucker. Besser sind natürliche Antioxidationsmittel oder eine Sterilisierung durch kurze Einwirkung hoher Temperaturen und der anschließenden luftdichten Verschließung. Doch um ehrlich zu sein: Es ist sehr schwierig einschätzen zu können, wie das Futter wirklich konserviert wurde.

Wenn ein vom Hersteller gekaufter Inhalt bereits vor dem Kauf konserviert wurden ist, muss er diese Konservierung nicht extra deklarieren. Lediglich bei der Direkteinwirkung muss er die Konservierungsmittel angeben.

Ebenso können unter gut klingenden Bezeichnungen, wie zum Beispiel „Extrakte natürlichen Ursprungs“, chemische Mittel zur Konservierung versteckt sein. Solche Aussagen haben nur wenig Aussagekraft.

Ein Futter mit geringem Wasseranteil kommt theoretisch mit weniger Konservierung aus. In den meisten Fällen sind dennoch viele Zusätze hinzugegeben. Auch ein kleiner Anteil an Feuchtigkeit birgt Gefahren. Kein Futterhersteller möchte den Ruf von krankheitsbedenklichen Bakterien im Hundefutter behaftet haben. Zu dem würde sonst das Fett im Trockenfutter schnell ranzig werden.

Feuchtfutter bleibt am Ende doch Dosenfutter. Dieses ist bei Menschen auch nicht unbedingt dafür bekannt, dass es besonders gesund ist. Im Optimalfall werden die Dosen bei der Herstellung von Nassfutter nur ganz kurz hocherhitzt um sie zu desinfizieren und haltbar zu machen. Hier gehen Hersteller bestimmt ebenfalls lieber auf Nummer sicher und erhitzen einen Moment länger.

Verpackungsmaterial

Der geringere Verpackungsmüll spricht für das Trockenfutter. Das Hundefutter wird meist in einem großen Sack gekauft. Nassfutter wird in der Regel in einzelnen Portionen separat verpackt. Mehr Verpackungsmaterial bedeutet mehr Müll. Das Material vom Trockenfuttersack ist zu dem schonender für die Umwelt. Wer ein ausgeprägtes umweltbewusstes Denken besitzt, der bevorzugt trockenes Hundefutter. Da angefangenes Dosenfutter schnell verderben kann, sammelt sich tendenziell sogar noch mehr Abfälle an. Allerdings hat dieses Argument keine Auswirkung darauf, ob Trockenfutter oder Nassfutter für deinen Hund besser geeignet ist.

Da Dosen im Mülleimer sperrig sind, gibt es Dosenpressen. Dadurch einsteht mehr Platz im Abfalleimer.

Dosenpresse für Dosenfutter

Fazit Trockenfutter oder Nassfutter

Nach der Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile soll sich jeder selbst eine Meinung bilden, ob Trockenfutter oder Nassfutter besser ist. Aufgrund eines hohen Fleischanteils, der besseren Verdaubarkeit und dem Geschmack tendiere ich zu einer gesunden nassen Futtervariante. Das muss aber nicht bedeuten, dass Trockenfutter keine Relevanz besitzt. Voraussetzung ist immer, dass ein hochwertiges Hundefutter mit richtigem Herstellungsverfahren gewählt wird. Bei minderer Qualität sind beide Futtersorten schlecht.

Ein erster Hinweis dafür, ob ein Futter besser oder schlechter für die Dauereinnahme deines Hundes geeignet ist, entsteht mit dem Begriff Alleinfuttermittel. Diese Tiernahrung ist nämlich mit allen essenziellen Nährstoffen ausgestattet. So kannst du sicher sein, dass dein Vierbeiner mit allem versorgt ist. Besitzer von Hundefutter ohne diese Deklarierung sollten über einen Wechsel der Nahrung nachdenken.

Über den Autor

Danny

Danny Herrmann ist Autor, Hunde-Ernährungsberater und der Gründer von 5. Pfote. Seit bereits mehr als fünf Jahren reist er durch die Welt und arbeitet mit verschiedenen Tieren. Dabei folgen ihm seinem Instagram Account mehr als 9000 Follower. Sein Herz geht auf, wenn er die Liebe, die er Hunden gibt, auch zurückbekommt. Wahrscheinlich ist das einer der Gründe, warum er lieber Zeit mit Tieren, als mit Menschen verbringt. Mit dem Hundeblog 5. Pfote möchte er Hundebesitzern helfen, ihrem Haustier ein gesundes und glückliches Hundeleben zu schenken.

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