Futterumstellung beim Hund bedeutet, dass seine Ernährung von einer Futtersorte auf eine andere umgestellt wird. Der Körper von Hunden ist an sich auf wenig abwechslungsreiches Futter angepasst. Ihre Verdauung gewöhnt sich an die Zusammensetzung der Nahrung und stellt sich genau darauf ein. Dennoch gibt es viele Umstände, in denen ein Futterwechsel beim Hund ratsam oder gar notwendig ist.
In diesem Artikel erkläre ich dir, wann eine Futterumstellung für deinen Hund sinnvoll ist. Du erfährst, wie du dabei am besten vorgehst und seine Ernährung möglichst natürlich, schonend und problemlos auf ein gesundes Futter umstellst. Ich gehe darauf ein, welche Nahrung die Beste für ihn ist und was bei jungen und alten Hunden besonders zu beachten ist. Zuletzt erfährst du, wie lange die Umstellungsphase dauert.
Wann sollte man das Hundefutter umstellen?
Es gibt viele Gründe aus denen Hundehalter eine Futterumstellung vornehmen. Doch nicht in jedem Fall ist das auch ratsam. Wichtigste Grundregel dabei ist die Frage: Dient die Umstellung der Gesundheit des Hundes? Ist die Antwort darauf ja, dann solltest du das Futter nach Möglichkeit umstellen.
Wechsle das Futter also nie, um deinem Hund einfach nur mehr Abwechslung zu bieten. Im Gegensatz zu Menschen stört es Hunde nicht, wenn es jeden Tag gleich schmeckt. Ihre Hormone und die Menge der gebildeten Verdauungsenzyme passen sich genau an die gewohnte Nahrung an. Das optimiert die Verdauungsprozesse und die Futterverwertung. Solange das Futter alle nötigen Inhalte besitzt und ihn nicht schädigt, ist Eintönigkeit daher okay.
Anders sieht es bei minderwertigem Hundefutter oder schädlichen Zusatzstoffen aus. Dann ist es immer empfehlenswert, auf eine Ernährung mit optimaler Zusammensetzung der Inhalte umzusteigen.
Auch wenn eine Futterunverträglichkeit oder Allergie vorliegt, ist eine Futterumstellung Pflicht. Zudem gibt es einige Krankheiten, bei denen eine Spezialdiät notwendig und hilfreich ist.
Ernährungsprobleme erkennen
Doch woran lässt sich erkennen, dass ein Vierbeiner sein aktuelles Futter schlecht verträgt und eine Futterumstellung notwendig sein könnte? Typische Symptome für Verdauungsschwierigkeiten beim Hund sind Magenschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall und Erbrechen sowie Mattigkeit und Appetitmangel.
Sie können freilich auch aus Gründen auftreten, die keine Futterumstellung erforderlich machen. So kann der Hund zum Beispiel etwas Unverdauliches gefunden und gefressen haben. Er könnte ebenso durch eine Veränderung in seinen Lebensumständen gestresst sein oder eine vorübergehende Erkrankung haben. Treten die Beschwerden aber ständig oder immer wieder auf, ist ein Ernährungsproblem wahrscheinlich.
Als Hundebesitzer solltest du stets die Inhaltsangaben auf der Hundefutterverpackung prüfen:
- Sind hier ungesunde Zutaten wie Getreide, Zucker oder Konservierungsstoffe angegeben?
- Machen Kohlehydrate deutlich mehr als 10% des Gesamtinhalts aus?
- Sind minderwertige Schlachtabfälle enthalten?
- Oder fehlen gar manche Angaben auf der Deklaration oder sind sie unklar formuliert?
Kannst du mindestens einer dieser Fragen mit Ja beantworten, dann entspricht das Futter höchstwahrscheinlich nicht der natürlichen Ernährung des Hundes. Eine Futterumstellung auf naturnahes hochverdauliches Hundefutter in Lebensmittelqualität ist anzuraten.
Ist das Futter dagegen hochwertig und dennoch treten Beschwerden auf, dann suchst du am besten einen Tierarzt auf. Dein Haustier könnte an einer Krankheit leiden, die eine Behandlung benötigt. Es ist ebenso möglich, dass er eine Futtermittelunverträglichkeit oder allergische Reaktion auf das Fressen hat. Dann hilft dir der Tierarzt herauszufinden, welche Inhaltsstoffe dein Hund nicht verträgt.
Umstellung aufgrund von Alter oder Übergewicht
Viele Hersteller von Hundefutter empfehlen eine Futterumstellung auf Spezialfutter für Welpen, Adults oder Senioren. Doch ändert sich die Ernährung von einem Wolf oder einem wilden Hund ebenso mit dem Alter?
Ähnlich verhält es sich mit Diätfutter für übergewichtige Hunde. Du kannst gerne einmal Google benutzten und nach Diätfutter suchen. Du wirst feststellen, dass es sich bei den Produkten fast ausschließlich um Trockenfutter handelt.
Eine Spezialfütterung ist zumeist nur erforderlich, weil das Fressen aufgrund seiner Inhalte und Konsistenz schwer verdaulich ist. Bei einer Empfehlung das Futter aufgrund von Alter oder Übergewicht auf ein anderes Produkt vom selben Hersteller zu wechseln, solltest du also vorsichtig sein.
Bedenke, dass eine Futterumstellung eine große Belastung für den Hundekörper darstellt. Wähle daher lieber schon frühzeitig ein hochwertiges und leicht verdauliches Nassfutter. Ein der natürlichen Ernährung entsprechendes Nassfutter enthält alles was ein Hund in jedem Lebensalter benötigt. In der für die Größe und den Aktivitätslevel des Vierbeiners passenden Menge gefüttert, führt es auch nicht zu Übergewicht. Daher ist bei qualitativ hochwertigem Futter auch keine Futterumstellung erforderlich.
Lediglich einmal, beim Übergang von der Muttermilch zum Nassfutter, ist eine Futteränderung notwendig. Sie kann im Alter von vier Wochen direkt auf dasselbe Nassfutter erfolgen, das der erwachsene Hund bekommen soll. Das entspricht dem natürlichen Aufwachsen in der Wildnis, wo der Welpe ab diesem Alter von der Beute der Erwachsenen mitfrisst. Nur die Größe und Anzahl der Mahlzeiten muss an das Alter angepasst werden. Der Magen eines Welpen ist noch kleiner und kann daher weniger Futter auf einmal aufnehmen. Deshalb sollte er häufiger kleinere Portionen bekommen. Du kannst ihm außerdem noch Flocken ins Futter mischen. Sie enthalten zusätzliche Mineralstoffe und Vitamine, die er in starken Wachstumsphasen benötigen könnte.
Anleitung: So klappt es mit der Futterumstellung beim Hund
Eine abrupte Futterumstellung löst fast immer Beschwerden bei der Verdauung aus. Das gilt auch, wenn das neue Futter gesünder und leichter verdaulich ist. Der Hundekörper hat genau die Menge an Verdauungssäften und unterstützenden Mikroorganismen, die er für das gewohnte Fressen braucht. Für die neue Nahrung müssen erst zusätzliche Enzyme produziert werden, damit die Darmflora sich auf ein neues biologisches Gleichgewicht einstellen kann.
Eine Futterumstellung sollte am besten langsam und schonend erfolgen. Das erleichtert der Hormon- und Enzymproduktion sich allmählich an die neue Zusammensetzung anzupassen. Wenn von einem Trockenfutter zu einem anderen Trockenfutter umgestellt wird, dann füttere zuerst das alte Futter weiter und mische das neue zu etwa einem Viertel der Gesamtportion hinein. Ändere das Verhältnis über einen Zeitraum von einer bis zwei Wochen nach und nach, bis du nur noch das neue Futter fütterst.
Musst du das alte Futter sofort weglassen oder du stellst von einem Trockenfutter zu einem Nassfutter um, beginne das Futter mit Flocken zu vermischen. Zum Anfang empfiehlt sich ein Verhältnis von 1:1 – also gleich viel Flocken wie neues Futter. Ein Nassfutter beinhaltet meist viel mehr Fleisch. Dieses ist prinzipiell sehr gut, doch für den Hundekörper eine Herausforderung. Die Flocken reduzieren den Gesamtgehalt des Fleisches und der Futterwechsel findet schonender statt. Nach ein paar Tagen kannst du allmählich auf ein Verhältnis von 1:2 und dann auf 1:3, also dreimal so viel Futter wie Flocken, umsteigen. Am Ende der Umstellung verfütterst du nur noch das neue Nassfutter.
Achte darauf, am Anfang der Futterumstellung nur eine einzige Geschmacksrichtung des neuen Futters zu verwenden. Deinen Hund stört das nicht und sein Körper kann sich auf eine immer exakt gleiche Zusammensetzung einstellen. Erst wenn die Futterumstellung gelungen ist, kannst du eine zweite Variante hinzufügen. Als gelungen kannst du die Umstellung übrigens erst bezeichnen, wenn keine Nebenwirkungen mehr auftreten. Übereile nichts und gib deinem Hund etwas Zeit sich gänzlich umzugewöhnen und alle Reste der alten Nahrung auszuscheiden.
Umstellung von Trockenfutter auf Nassfutter oder umgekehrt
Von einer Futterumstellung von Nass- auf Trockenfutter ist fast immer abzuraten. Trockenfutter ist schwer verdaulich, nicht artgerecht und meistens von minderwertiger Qualität. Der Hund nimmt mit ihm keine Feuchtigkeit auf. Deshalb muss er unnatürlich viel trinken, um ausreichend mit Flüssigkeit versorgt zu sein. Die meisten Hunde tun das nicht. Deshalb führt Trockenfutter häufiger zu Nierenschäden. Auch Verdauungsbeschwerden werden mit trockenen Futter üblicherweise häufiger statt besser.
Aus diesem Grund ist vielmehr eine Futterumstellung von Trocken- auf Nassfutter ratsam. Dabei solltest du allmählich vorgehen. Um das Futter schonend zu wechseln, mische am besten Flocken aus Gemüse bei.
Richtige Zusammensetzung: Vorbild natürliche Ernährung
Das Ziel einer Futterumstellung sollte stets eine möglichst gesunde Ernährung sein. Sofern der Hund keine vom Tierarzt verschriebene Spezialdiät braucht, bedeutet das eine hochverdauliche naturnahe Kost. Das Vorbild dafür ist die natürliche Beute von wilden Hunden. Diese sind Fleischfresser. Das bedeutet aber nicht, dass das Futter zu 100 % aus Fleisch bestehen soll. Teil der Beute ist auch deren Darminhalt und aus Pflanzen werden wichtige Nährstoffe entnommen.
Die optimale Zusammensetzung von Hundefutter besteht aus etwa 90 % Fleisch und 10 % Pflanzenanteil. Gesundes hochverdauliches Futter sollte keine chemischen Zusatzstoffe oder minderwertigen Schlachtabfälle enthalten. Auch Zucker und Getreide sollten nach Möglichkeit nicht vorhanden sein.
Gesunde und leicht verdauliche Futterzusätze sind dagegen Reis und Kartoffeln. Auch manche Gemüse, wie zum Beispiel Möhren, sind hochverdaulich. Prüfe vor der Futterumstellung alle Inhaltsstoffe genau, damit es die letzte Ernährungsänderung deines Tieres wird.
Mögliche Nebenwirkungen
Hat der Hund zuvor ungeeignetes Futter bekommen, zeigen sich während der Futterumstellung häufig Nebenwirkungen. Sie ähneln stark den Symptomen einer falschen Fütterung. Der Grund für sie ist aber keine Unverträglichkeit des neuen Futters. Der Hundekörper scheidet lediglich Giftstoffe aus, die sich in der Zeit der falschen Fütterung in ihm angesammelt haben. Typische Anzeichen dieser Entgiftung oder einer noch unvollständigen Umstellung sind:
- Durchfall
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Häufigeres Gassi müssen
- Juckreiz
- Appetitmangel und Nahrungsverweigerung
Aus diesem Grund ist eine langsame Umstellung zu empfehlen. Treten diese Symptome auf, kannst du deinem Hund helfen. Dafür füge dem Futter Kartoffeln, Reis oder mehr Flocken hinzu. Auch ein Nahrungsergänzungsmittel zur Stärkung der Darmflora kann bei der Anpassung unterstützend wirken.
Wie lange dauert ein Futterwechsel?
Meistens dauert es eine bis zwei Wochen bis sich ein Hund an ein neues Futter gewöhnt hat.
Ältere Hunde tun sich mit der Anpassung allerdings oft schwerer. Bei ihnen kann die Futterumstellung auch länger dauern. Zudem ist mit längerem Andauern der Nebenwirkungen zu rechnen.
Außerdem ist die Geschwindigkeit des Futterwechsels davon abhängig, wie lange der Hund das alte Futter erhalten hat. Umso länger er daran gewöhnt war, desto schwerer fällt es seinem Körper, sich auf die neue Nahrung einzustellen.
Länger als zwei Monate sollte die Anpassung an eine Futterumstellung aber nicht dauern. Hat der Hund auch danach noch ständig Durchfall, Blähungen oder andere Verdauungsprobleme, dann solltest du einen Tierarzt um Rat fragen. Möglicherweise liegt doch eine Erkrankung, Unverträglichkeit oder ein Parasitenbefall vor.