Ja, Hunde dürfen Fisch essen. Der Vierbeiner stammt vom Fleischfresser Wolf ab, welcher zumeist Beute an Land jagt. Dennoch sind Fische auch für Hunde eine abwechslungsreiche und gesunde Proteinquelle.
Zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe fördern die Hundegesundheit. Zudem befinden sich im Fisch wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Doch nicht jede Fischart ist für das Hundefutter geeignet.
In diesem Artikel geht um die Frage, wie gesund Fisch für Hunde ist und welche gesundheitlichen Gefahren lauern. Du erfährst aus meinen Erfahrungen als Hundeernährungsberater, welche Fischarten am besten sind und womit du eher vorsichtig sein solltest. Am Ende erkläre ich dir, was bei der Fütterung zu beachten ist und ob roher und geräucherter Fisch gut sind.
Ist Fisch für Hunde gesund?
Tatsächlich hat Fisch für Hunde viele besonders wertvolle Inhaltsstoffe. Er enthält:
- Vitamin A: Vitamin A ist besonders wichtig für die Augen, die Haut und das Fell sowie für die Knochen des Hundes. Daneben stärkt es aber auch das Nervensystem und fördert die Verdauung und Immunabwehr.
- Vitamin B: Fisch liefert dem Hund vor allem die Vitamine B2, B3 und B12. Sie dienen in erster Linie der Energiegewinnung und der Zellbildung, haben aber auch auf viele andere Körperfunktionen einen wichtigen Einfluss.
- Vitamin D: Vitamin D ist für die Bildung von Knochen und Muskeln erforderlich. Ergänzend stärkt es das allgemeine Wohlbefinden und Immunsystem des Hundes.
- Mineralstoffe: Eisen, Magnesium, Natrium, Kalium, Phosphor, Selen und Jod sind weitere wichtige Bausteine, die der Hundekörper aus Fisch gewinnt. Sie sind unter anderem für die Blut- und Muskelbildung sowie für die Hundegesundheit und Energieversorgung unerlässlich.
Sind Omega 3 Fettsäuren für den Hund gesund?
Ganz besonders wertvoll ist Fisch für Hunde, weil er deutlich mehr Omega-3-Fettsäuren enthält als andere Futtermittel. Sie wirken entzündungshemmend und stärken das Herz-Kreislaufsystem. Zudem senken sie erhöhte Blutfettwerte. Daher sind vor allem Seefische für Tiere mit Herzschwäche empfehlenswert.
Zudem ist Fisch für Hunde sehr leicht verdaulich und wird auch von Tieren mit Nahrungsmittelallergien und anderen Verdauungsproblemen meist gut vertragen. Jedoch können ebenso Fischallergien bei Vierbeinern auftreten.
Ungesättigte Fettsäuren sind für den Hund also sehr gesund. Die Kombination Omega-3-Fettsäuren, Omega-6-Fettsäuren und die leichte Verdaubarkeit macht den Fisch zu einer tollen Alternative im Hundefutter.
Mögliche Bedenken
Fisch birgt für Hunde auch Risiken. So verdirbt er zum Beispiel rasch und kann gefährliche Keime enthalten. Diese können durch Kochen oder Gefrieren abgetötet werden.
Kochen erhöht aber gleichzeitig die Gefahr, die deinem Hund durch Gräten droht. Im rohen Zustand sind die Fischknochen sehr biegsam. Daher stellen nur größere und daher leicht zu findende Exemplare ein ernsthaftes Risiko dar. Beim Erhitzen werden sie hart und dann können auch kleine Gräten im Hals stecken bleiben.
Ein weniger offensichtliches Gesundheitsrisiko ist das Enzym Thiaminase. Es spaltet das Vitamin B im Körper und macht es dadurch unbrauchbar für den Hund. Fütterst du zu viel davon, kann dein Liebling schwer an Vitaminmangel erkranken. Auch hiergegen kannst du durch Kochen vorbeugen, denn die Hitze zerstört die Thiaminase. Es gibt ebenfalls Fischarten, die das Enzym nicht enthalten.
Ein Fischbandwurm kannst du dagegen durch Einfrieren besser abtöten als durch Kochen. Die Temperatur sollte dabei mindestens -10 °C betragen und über mehrere Tage beibehalten werden. Die Gefahr eines Bandwurmbefalles besteht vor allem bei Süßwasserfischen. Jedoch können auch Meeresfische von für Hunde schädlichen Parasiten befallen sein.
Welchen Fisch dürfen Hunde essen?
Als die besten Fischarten für Hunde gelten vor allem Meeresfische, die keine Thiaminase enthalten. Die wichtigsten von ihnen sind Lachs, Hering und Sprotte. Etwas komplizierter ist es beim Weißfisch, da diese Bezeichnung für zahlreiche unterschiedliche Fischarten verwendet wird, zu denen teilweise auch Süßwasserfische gehören. Auch Dorsch, Makrele, Scholle, Heilbutt und einige weitere beliebte Seefische sind frei von Thiaminase.
Viele vor allem rohe Fische enthalten das Enzym Thiaminase, welches Vitamin B (Thiamin) spaltet und für den Körper unbrauchbar macht. Eine reine Ernährung auf der Basis von Fisch ist daher für Hunde nicht zu empfehlen.
Der Rollmops als marinierter Hering ist ebenfalls unbedenklich. Du solltest jedoch die Zwiebel entfernen und die Marinade abwaschen, bevor du den Rollmops verfütterst. Noch besser für deinen Liebling ist ein frischer Hering.
Süßwasserfische enthalten weniger wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Auch unter ihnen gibt es jedoch einige Arten, die als ungefährliche Wassertiere für Hunde gelten. So zum Beispiel sind die Süßwasserfische Forelle, Hecht und Flussbarsch zu empfehlen.
Vorsicht ist bei diesen Fischen geboten
Kommt der Fisch aus einer Fischzucht, ist er oft leider mit Medikamenten belastet. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Pangasius. Von diesem nimmst du am besten gänzlich Abstand. Er enthält häufig gesundheitsbedenkliche Schadstoffe, Antibiotika und Krankheitskeime. Außerdem leistest du so einen Beitrag zum Tierschutz, da er oft unter schlechten Bedingungen gezüchtet wird.
Dafür sind Zuchtfische meistens frei von Parasiten. Bei wild gefangenem Fisch besteht ein höheres Risiko, dass er krank oder mit Umweltgiften belastet ist. Wenn du nicht sicher bist, dass er aus wenig belasteten Gewässern stammt, solltest du ihn nicht roh verfüttern.
Aal ist frei von Thiaminase und daher grundsätzlich für Hunde geeignet. Du darfst ihn aber auf keinen Fall roh verwenden! Sein Blut ist nämlich giftig. Das gilt zudem nicht nur für den Hundenapf, sondern auch für die Haut und Augen von Menschen. Du solltest also bei der Zubereitung vorsichtig sein.
Fisch für Hunde: Darauf solltest du achten!
Fisch für Hunde sollte am besten so frisch wie möglich in den Napf kommen. Achte aber darauf, nicht einfach irgendwelche Fischabfälle zu verfüttern. Die Qualität ist sehr wichtig für die Gesundheit deines Vierbeiners. Kaufe nach Möglichkeit Produkte mit einem Qualitätssiegel. Im Futter sollten keine chemischen Zusätze enthalten und nicht mit Umweltgiften belastet sein.
Da die natürliche Beute von Hunden und Wölfen aus vorwiegend Fleisch bestand, ist auch ein Hundefutter mit einem Fischanteil von mindestens 90 % am besten verdaulich. Achte darauf, dass es frei von Zucker und schädlichen Konservierungsoffen ist. Der Rest vom Futter sollte aus gesunden Zutaten wie Gemüse, Reis oder Kartoffeln bestehen. Getreide allerdings ist keine artgerechte Ernährung und für Hunde schwerer verdaulich.
Dürfen Hunde rohen Fisch essen?
Ja, Hunde dürfen Hunde rohen Fisch essen. An sich ist roher Fisch für Hunde sogar besonders empfehlenswert.
Der Fisch entspricht der natürlichen Beute ihrer Vorfahren und schmeckt am besten. Du musst aber ganz sicher sein, dass das Wassertier keine Parasiten oder Keime enthält. Daher sollte es so frisch wie möglich serviert werden.
Vergiss auch nicht das Entgräten. Bei der Rohfütterung dürfen durchaus einige kleinere Gräten mitgefüttert werden. Die Größeren können entfernt werden.
Dürfen Hunde geräucherten Fisch essen?
Grundsätzlich schadet ein gelegentlicher Happen geräucherter Fisch dem Hund nicht. In größeren Mengen sollten Tiere aber keine Räucherware bekommen. Sie enthält zu viel Salz und belastet den Körper. Der Rauch selbst ist zudem ebenfalls ungesund für deinen Liebling. Er enthält kleine Mengen an Giftstoffen, die in an dem Geräucherten haften und mit verzehrt werden.
Dürfen Hunde Fisch essen – das Fazit
Ja, Hunde dürfen Fischen essen und es ist im Hundefutter eine gesunde Alternative zu Fleisch. Fische sind sehr nährstoffreich und die Omega 3 Fettsäuren fördern die Hundegesundheit. Besonders die Vitamine A, B, D und die Mineralstoffe Eisen, Magnesium, Natrium, Kalium, Phosphor, Selen und Jod
Zudem ist das Fleisch von Fischen leicht verdaulich und ein schöner Lieferant von Eiweiß. Dadurch wird es meist auch von einem Hund mit Verdauungsbeschwerden oder Allergien gut vertragen. Jedoch muss auf eine etwaige Fischallergie geachtet werden.
Allerdings müssen Hundehalter darauf achten, welchen Fisch sie dem Hund verfüttern. Auch sind die Qualität und weiteren Inhaltsstoffe sowie die Zubereitung sind von Bedeutung. Es bedarf also ein gewissen Grundwissen über Fischsorten, doch danach steht der Fütterung nichts mehr im Weg.